US Stars glänzen bei nationalen Meisterschaften 2018

by Daniela Kapser 0

July 28th, 2018 Deutsch

2018 U.S. National Championships

Bei den zur Zeit stattfindenen nationalen US Meisterschaften stellen die Amerikaner einmal mehr unter Beweise, dass sie mit Abstand die beste Schwimmnation weltweit sind. Superstars wie Katie Ledecky oder Simone Manuel schwimmen Top-Zeiten, aber auch junge Schwimmerinnen wie Gretchen Walsh oder Michael Andrew können beeindrucken. Während die 28-jährige Alison Schmitt, 7-fache olympische Medaillengewinnerin, ein eindrucksvolles Comeback hingelegt hat, landete Missy Franklin über die Freistilstrecken nur im Mittelfeld. Franklin startete nicht über ihre vormals stärksten Strecken, die 100 m und 200 m Rücken. Über 200 m Rücken hält sie den Weltrekord auf der Langbahn. Trotzdem ließ es sich die vierfache Olympiasiegerin nicht nehmen, auch in einem C-Finale an den Start zu gehen.

Am ersten Tag der Wettkämpfe brach Hali Flickinger einen 37 Jahre alten Rekord: Sie schwamm im Vorlauf in 2:05,87 Minuten die zweitschnellste Zeit bisher in diesem Jahr weltweit und stellte einen neuen Veranstaltungsrekord und US Open Record auf. Bei den Amerikanern gibt es zwei Arten von US Rekorden: Einmal den American Record, der nur von Schwimmern mit US Staatsbürgerschaft aufgestellt werden kann und dann den US Open Record, bei dem alle Zeiten aller Wettbewerben auf nordamerikanischem Grund und Boden aller Schwimmer aller Nationalitäten gewertet werden.

Über 100 m Freistil gewann die Olympiasiegerin 2016, Simone Manuel, in 52,54 Sekunden, dies ist weltweit die bisher drittschnellste Zeit der Saison. Manuels Zeit war ein Veranstaltungs- und US Open Record. Bei den Amerikanern dreht sich international in diesem Jahr alles um die Pan Pacific Swimming Championships, die alle 4 Jahre ausgetragen werden und an denen die Gründungsnationen USA, Kanada, Japan und Australien teilnehmen, aber auch andere nicht-europäische Nationen. Es können beliebig viele Schwimmer pro Nation gemeldet werden, jedoch sind maximal zwei berechtigt, im Finale zu starten.

Gretchen Walsh schwamm die schnellste Zeit, die jemals eine 15-jährige US Amerikanerin erzielen konnte über 100 m Freistil in 54,38 Sekunden. In den USA werden die Altersklassen 15-16 Jahre zusammen gewertet, dies sieht dann so aus:

Top 15-16s All-Time, 100 Freistil

  1. Missy Franklin, 53.63
  2. Simone Manuel, 53.86
  3. Gretchen Walsh, 54.38
  4. Amy Bilquist, 54.85
  5. Lia Neal, 54.90

Über die 100 m Freistil der Damen haben die Amerikanerinnen nun vier Schwimmerinnen in den TOP 15 der FINA Weltrangliste, die Australierinnen ebenfalls. Im Fernduell wäre Annika Bruhn mit ihrer Zeit von 54,13 Sekunden von den Internationalen Deutschen Meisterschaften sogar im US Finale auf den 6. Platz gekommen.

 

Der 19-Jährige Michael Andrew konnte die 50 m Brust und die 50 m Schmetterling gewinnen. Über die Bruststrecke stellte er einen neuen Veranstaltungsrekord und US Open Record in 26,84 Sekunden auf. Über die Schmetterlingsdistanz schlug er sogar Caeleb Dressel in 22,93 Sekunden (Veranstaltungsrekord). Andrew wurde bereits im Alter von 14 Jahren Schwimmprofi, er wird von seinem Vater trainiert. Sie bevorzugen die USRTP Methode. In der Familie Andrew dreht sich alles um die Schwimmkarriere von Michael, er wurde auch Zuhause unterrichtet.

 

 

 

Für eine Überraschung sorgte der 7-fache Weltmeister (2017) Caeleb Dressel, der über 100 m Freistil in 48,50 nur Sechster wurde. Es siegte Blake Pieroni in 48,08. Die Amerikaner haben fünf Sprinter unter den FINA TOP 15 in 2018. Dressel konnte aber eindrucksvoll in 50,50 Sekunden und damit Weltjahresbestzeit die 100 m Schmetterling gewinnen.

 

 

 

Die 800 m Freistil gewann erwartungsgemäß Katie Ledecky in 8:11,98, sie schwamm bereits 8:07,77  in diesem Jahr. Ledecky konnte auch die 200 m Freistil in 1:54,60 gewinnen vor Allison Schmitt in 1:55,82. Missy Franklin kam im C-Finale in 1.59,25 auf den dritten Platz. Katie Ledecky schwamm in 54,46 Sekunden im Vorlauf über 100 m Freistil auf den 9. Platz, trat im B Finale aber nicht an.

 

 

 

Die 200 m Freistil bei den Herren gewann Blake Pieroni in 1:45,70. Conor Dwyer, mittlerweile auch immerhin auch 29 Jahre alt, wurde Dritter in 1:46,08 Minuten. Dwyer hat bereits drei olympische Medaillen und sieben Medaillen bei Weltmeisterschaften gewonnen und war in den letzten acht Jahren immer eine feste Größe in der 4×200 m Freistilstaffel der Amerikaner. Schnellster Amerikaner in diesem Jahr über diese Strecke ist Andrew Seliskar (1:45,60 Minuten).

 

 

 

Micah Sumrall (photo: Mike Lewis)

Ebenfalls ein beeindruckendes Comeback startete Micah Sumrall (geborene Lawrence). Die 28-Jährige, die 2013 WM Bronze und 2015 WM Silber gewann, schwamm sich mit ihrer Siegerzeit über 200 m Brustin 2:22,06 auf Platz 4 der Weltrangliste 2018 vor. Immerhin drei US Schwimmerinnen blieben unter 2:25 und 14 unter 2:30 in den Finalläufen.

 

 

 

 

Bei den Herren lagen 6 Schwimmer im A-Finale unter 2:10 Minuten. Es siegte Josh Prenot in Weltjahresbestzeit (2:07,28). Prenot gewann Silber über diese Strecke bei den Olympischen Spielen in Rio 2016.

 

 

 

 

 

Gleich zwei Amerikannerinnen schafften es auf Platz 3 des FINA World Rankings über 200 m Rücken: Kathleen Baker und Regan Smith. Smith stellte in 2:06,43 Minuten einen neuen Juniorenweltrekord auf. Smith ist 16 Jahre alt. Baker, 21, gewann Gold in Rio mit der 4×100 m Lagenstaffel und Silber über 100 m Rücken. Sie schwimmt für das College Team der University of California, Berkeley. Baker trainiert aber immer wieder mit ihrem Jugendcoach, Dave March, und dessen Team Elite in San Diego. Vor einigen Wochen konnte Jacob Heidtmann in San Diego am Training teilnehmen und auch mit Kathleen schwimmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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