Paul Biedermann im Finale über 200 m Freistil bei Olympia

by Daniela Kapser 0

August 08th, 2016 Deutsch

Olympische Spiele 2016 Rio

Finale Frauen, 100 m Schmetterling
Halbfinale Männer, 200 m Freistil Paul Biedermann 
Halbfinale  Frauen, 100 m Brust
Finale  Männer, 100 m Brust
Finale Frauen, 400 m Freistil
Halbfinale  Männer, 100 m Rücken Jan-Philip Glania 
Halbfinale  Frauen, 100 m Rücken
Finale Männer, 4×100 m Freistil

Paul Biedermann und Jan-Philip Glania sind ins Halbfinale eingezogen. Paul Biedermann als zweitschnellster Schwimmer über die 200 m Freistil und Jan-Philip Glania als 15. über die 100 m Rücken.  Die weiteren Entscheidungen am 2. Tag: Frauen 100 m Schmetterling, Frauen 400 m Freistil und die 4 x 100 m Freistilstaffel der Herren – bei den Amerikanern wird offenbar Michael Phelps seinen ersten Auftritt haben.

Halbfinalläufe werden ausgetragen über die 200 m Freistil, 100 m Brust der Herren: Adam Peaty schwamm bereits im Vorlauf Weltrekord. Und dann gibt es noch das Halbfinale über die 100 m Brust bei den Damen – mit am Start: die Russin Yulia Efimova, erst gesperrt, dann doch mit einer Starterlaubnis von der Fina versehen. Bereits nach ihrem Vorlauf kassierte sie Buhrufe und Pfiffe.

 

Frauen, 100 m Schmetterling, FINALE

World Record: 55.64 (2015)- Sarah Sjostrom – Sweden
JR World Record: (NEW) 56.73 – Penny Oleksiak – Canada
Olympic Record: (NEW) 55,81 – Sarah Sjostrom – Sweden
2012 Olympic Champion: 55.98 – Dana VollmerUSA

Alles andere als ein Sieg von Sarah Sjöström wäre eine Sensation gewesen – hat sie doch diese Strecke in den letzten Jahren dominiert. Und sie gewinnt – und wie: In neuer Weltrekordzeit von 55,48 Sekunden, gleichzeitig ist diese Zeit neuer olympischer Rekord. Sie nimmt an ihren dritten olympischen Spielen teil – aber trotz aller Erfolge bei Welt- und Europameisterschaften ist es ihre erste Medaille bei Olympia.

In neuem Juniorenweltrekord wird die erst 16 Jahre alte Penny Oleksiak aus Kanada Zweite in 56,63, vor der Amerikanerin Dana Vollmer, die über diese Strecke die Titelverteidigerin aus London war. Vollmer hat nach 2012 eine Auszeit genommen, ein Kind bekommen und hat erst ungefähr 12 Monate vor den Spielen in Rio wieder mit dem Training begonnen.

Das Ergebnis:

  1. Sarah Sjostrom – Sweden – 55.48
  2. Penny Oleksiak – Canada – 56.46
  3. Dana Vollmer – USA – 56.63
  4. Chen Xinyi – China – 56.72
  5. Lu Ying – China – 56.76
  6. Rikako Ikee – Japan – 56.86
  7. Emma McKeon – Australia – 57.05
  8. Jeanette Ottesen – Denmark – 57.17

 

Herren, 200 m Freistil, HALBFINALE

World Record: 1:42.00 (2009) – Paul Biedermann – Germany
JR World Record: 1:47.10 – Maxime Rooney – USA
Olympic Record: 1:42.96 (2008) – Michael Phelps – USA
2012 Olympic Champion: 1:43.14 – Yannick Agnel – France

Paul Biedermann schafft es an seinem 30. Geburtstag ins Finale – mit der viertschnellsten Zeit. Nach dem Rennen zeigte er sich im Fernsehinterview nicht ganz zufrieden – um über diese Strecke eine Medaille zu gewinnen, muss er sicher im Finale heute Abend noch rund eine Sekunde schneller schwimmen. Er schwamm im Halbfinale gegen Sun Yang und hatte eigentlich schon vor, vor dem Chinesen anzuschlagen. Paul wird die Stunden bis zum Finale nutzen, um sich richtig zu regenerieren und zu entspannen. In einem anderen Interview sagte er, wenn er anschlägt und er weiß, er hat alles gegeben, dann ist er zufrieden.

Der Franzose Yannick Agnel, der 2012 die Goldmedaille über die 200 m Freistil gewinnen konnte, gab seinen Rücktritt nach seinem enttäuschenden 19. Platz nach den Vorläufen gekannt. Es wäre Zeit für ihn, nach neuen Zielen außerhalb des Beckens zu suchen. Er hätte sicher schwere Zeiten hinter sich, das Leben wäre auf keinen Fall ruhiges Gewässer für ihn gewesen. Besonders mitgenommen hatte ihn der Unfalltod von Camille Muffat, der Olympiasiegerin über die 400 m Freistil von 2012, die bei einem Helikopterabsturz 2015 verstorben war. In der Presse war zu lesen, dass er noch beim World Cup in Chartres, Frankreich, Ende diesen Monats starten würde.

Die Finalisten:

  1. Sun Yang – China – 1:44.63
  2. Kosuke Hagino – Japan – 1:45.45
  3. Conor Dwyer – USA – 1:45.55
  4. Aleksandr Krasnykh – Russia -1:45.69
  5. Paul Biedermann – Germany – 1:45.69
  6. Townley Haas – USA – 1:45.92
  7. Chad le Clos – South Africa – 1:45.94
  8. James Guy – Britain – 1:46.23

 

 

Frauen, 100 m Brust, HALBFINALE

World Record: 1:04.35 – Ruta Meilutyte – Lithuania
JR World Record: 1:05.39 – Ruta Meilutyte – Lithuania
Olympic Record: 1:05.17 (2008) – Leisel Jones – Australia
2012 Olympic Champion: 1:05.47 – Ruta Meilutyte – Lithuania

Über die 100 m Brust bei den Damen liegen Lilly King aus den USA und Yulia Efimova aus Russland an der Spitze des Feldes. Die Olympiasiegerin von 2012, Ruta Meilutyte, konnte im Zwischenlauf Efimova zwar 50 m auf Distanz halten, aber die Russin schwimmt immer starke 50 m . Efimova gibt keine Interviews, geht immer mit einem breiten Lächeln an den wartenden Reportern vorbei und äußert sich nicht zu den letzten Wochen und dem ursprünglichen Ausschluss von den Olympischen Spielen – ihre Konkurrentinnen verlieren schon mal ein Wort und hoffen, dass die “sauberen” Schwimmerinnen sie schlagen werden.

Die Finalistinnen:

  1. Lilly King – USA – 1:05.70
  2. Yulia Efimova – Rusia – 1:05.72
  3. Shi Jinglin – China – 1:06.31
  4. Ruta Meilutyte – Lithuania – 1:06.44
  5. Katie Meili – USA – 1:06.52
  6. Alia Atkinson – Jamaica – 1:06.52
  7. Hrafnhildur Luthersdottir – Iceland – 1:06.71
  8. Rachel Nicol – Canada – 1:06.73

Männer, 100 m Brust, FINALE

World Record: 57.55 (2016 – NEW) – Adam Peaty – Britain
JR World Record: 59.64 – Wing Lizhuo – China
Olympic Record: 57.55 (2016 – NEW) – Adam Peaty – Britain
2012 Olympic Champion: 58.46 – Cameron van der Burgh – South Africa

In Anwesenheit der britischen Prinzessin Anne konnte Adam Peaty die erste Medaille bei den Schwimmern für Great Britain holen – nochmals in Weltrekordzeit. Der Mann ist einfach eine Klasse für sich – Cameron van der Burgh aus Südafrika, der Olympiasieger von 2012, wird Zweiter in 58,69 – der Abstand von 1,56 Sekunden verdeutlicht die Leistung von Peaty. Alle Schwimmer im Finale bleiben unter 1 Minute – den dritten Platz belegt der US Amerikaner Cody Miller.

Ergebnis:

  1. Adam Peaty – Britain – 57.13 WORLD RECORD
  2. Cameron van der Burgh – South Africa – 58.69
  3. Cody Miller – USA – 58.87
  4. Kevin Cordes – USA – 59.22
  5. Joao Gomes – Brazil – 59.31
  6. Yasuhiro Koseki – Japan – 59.37
  7. Felipe Franca – Brazil – 59.38
  8. Dmitriy Balandin – Kazakstan – 59.95

 

Frauen, 400 m Freistil, FINALE

World Record: 3:58.37 (2014) – Katie Ledecky – USA
JR World Record: 3:58.37 – Katie Ledecky – USA
Olympic Record: NEW 3:58,71 – Katie Ledecky – USA
2012 Olympic Champion: 4:01.45 – Camille Muffat – France

Die Frage: What will Katie Ledecky do? konnte ganz klar beantwortet werden für den vergangenen Finalabend: Siegen und das in Weltrekordzeit von 3:56,46 Minuten – mit fast 5 Sekunden vor der Britin Jazu Carlin und Leah Smith, ebenfalls aus den USA. Katie Ledecky ist außerdem noch Favoritin über die 800 m Freistil, Mitfavoritin über die 200 m Freistil und auch in der 4 x 200 m Freistilstaffel sind die Amerikanerinnen ganz weit vorne zu erwarten.

Ergebnis:

  1. Katie Ledecky – USA – 3:56.46
  2. Jazz Carlin – Britain – 4:01.23
  3. Leah Smith – USA – 4:01.92
  4. Boglarka Kapas – Hungary – 4:02.37
  5. Brittany MacLean – Canada – 4:04.69
  6. Tamsin Cook  – Australia – 4:05.30
  7. Jessica Ashwood – Australia – 4:05.68
  8. Coralie Balmy – France – 4:06.98

 

Männer, 100 m Rücken, HALBFINALE

World Record: 51.94 (2009) – Aaron Peirsol – USA
JR World Record: 53.65 – Kliment Kolesnikov – Russia
Olympic Record: 52.16 (2012) – Matt Grevers – USA
2012 Olympic Champion: 52.16  – Matt Grevers – USA

Auch in Abwesenheit des Olympiasiegers von 2012, Matt Grevers, der sich bei den US Trials nicht für Rio qualifizieren konnte, dominieren die US Männer die Rückenstrecke: Ryan Murphy und David Plummer führen das Feld an vor dem Finale am heutigen Montag. Weltmeister Mitch Larkin liegt dahinter auf  Platz 3 – aber der lässige Australier wird sicher alles geben heute Abend, um die Goldmedaille zu holen. Für den 30-jährigen David Plummer, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, sind es seine ersten Olympischen Spiele und auch ihm wäre eine Medaille oder sogar Gold zuzutrauen. Ryan Murphy gehört zu den “New kids on the blocks” der USA – jung, schnell, ambitioniert. Aber auch den 31 Jahre alten Camille Lacourt aus Frankreich sollte man mit auf der Rechnung haben – und er wird im Finale heute Abend sicher keinen Hangover haben wie in diesem Werbevideo.

Jan-Philip Glania belegte den 12. Platz insgesamt, konnte an seine Bestzeit nicht heranschwimmen und zeigte sich im Interview mit dem ZDF etwas enttäuscht und ratlos, da seine Vorbereitung seiner Meinung nach optimal gelaufen ist. Mit den 200 m Rücken, eigentlich seine stärkere Strecke, hat er aber noch ein Eisen im Feuer.

Die Finalisten:

  1. Ryan Murphy – USA – 52.49
  2. David Plummer – USA – 52.50
  3. Mitchell Larkin – Australia – 52.70
  4. Camille Lacourt – France – 52.72
  5. Xu Jiayu – China – 52.73
  6. Evgeny Rylov – Russia – 52.84
  7. Ryosuke Irie – Japan – 53.21
  8. Robert Glinta – Romania – 53.34

Frauen, 100 m Rücken, HALBFINALE

World Record: 58.12 (2009) – Gemma Spofforth – Britain
JR World Record: 59.37 – Minna Atherton – Australia
Olympic Record: 58.23 (2012)- Emily Seebohm – Australia
2012 Olympic Champion: 58.33 – Missy Franklin – USA

Nachdem Katinka Hosszu sich nach ihrem tollen Weltrekord über die 400 m Lagen wieder etwas erholt hat, schafft sie als Zweitschnellste den Einzug in das Finale über die 100 m Rücken – hinter der Amerikanerin Kathleen Baker. Hosszu meinte, sie ist sehr zufrieden, denn sie sehe sich nicht als Sprinterin – wobei man bei ihrem 400 m Lagenrennen am Samstag schon das Gefühl hatte, sie ist in der Lage, jede der 100 m Strecken als Sprint zu schwimmen. Auch ihr Ehemann und Trainer, Shane Tusup, der in sehr exponierter Stelle am Beckenrand die Entscheidungen verfolgen darf und sehr häufig in den Kameraeinstellungen zu sehen ist, schien zufrieden. Hosszu bestätigte auch, dass ihr Mann wohl vor den 400 m Lagen sicher aufgeregter gewesen wäre als sie selbst.

Die Finalistinnen:

  1. Kathleen Baker – USA – 58.84
  2. Katinka Hosszu – Hungary – 58.94
  3. Fu Yuanhui – China – 58.95
  4. Madison Wilson – Australia – 59.03
  5. Kylie Masse – Canada – 59.06
  6. Mie Nielsen – Denmark – 59.18
  7. Emily Seebohm – Australia – 59.32
  8. Olivia Smoliga – USA – 59.35

Männer, 4 x 100 m Freistil, FINALE

World Record: 3:08.24 (2008) – USA
Olympic Record: 3:08.24 (2008) – USA
2012 Olympic Champion: 3:09.93 – France

Ein Klassiker unter den Finalrennen: 2012 haben die Amerikaner im Finish gegen die Franzosen verloren. Damit dies in Rio anders ist, zog die amerikanische Mannschaftsführung eine besondere Karte und schickte den 18-fachen Olympiasieger Michael Phelps ins Rennen. Phelps war bei den US Trials nicht über die 100 m Freistil gestartet und hatte auch im Vorfeld keine überzeugende Zeit abgeliefert – während der Trainingslager in den letzten Wochen jedoch überzeugte er auch über diese Strecke und durfte als zweiter Schwimmer ins Rennen gehen. Mit Olmypiasieger Nathan Adrian als Schlussschwimmer hatten die Franzosen dieses Mal keine Chance: Sieg für die Amerianer und Olympiagold Nr. 19 für Mr. Phelps – am Beckenrand seine Verlobte, seine Familie und auch Baby Boomer, 3 Monate alt, wie immer mit dicken Kopfhörern als Schutz gegen den Lärm auf dem Köpfchen. Eingewickelt in ein Tragetuch mit dem Aufdruck der amerikanischen Flagge.

Das Ergebnis:

  1. USA – 3:09.92
  2. France – 3:10.53
  3. Australia – 3:11.37
  4. Russia – 3:11.64
  5. Brazil – 3:13.21
  6. Belgium – 3:13.57
  7. Canada – 3:14.35
  8. Japan – 3:14.48

Am Dienstag wird es folgende Wettbewerbe geben – für Deutschland dabei sind:

Annika Bruhn und Alexandra Wenk.

Montag 08.08.2016
Vorlauf Frauen, 200 m Freistil Annika Bruhn
Vorlauf Männer, 200 m Schmetterling, Vorlauf
Vorlauf Frauen 200 m Lagen Alexandra Wenk
21.00   Männer Synchron 10m – mit Patrick Hausding, Sascha Klein
Halbfinale  Frauen, 200 m Freistil
Finale  Männer, 200 m Freistil
Finale Frauen, 100 m Rücken,
Finale  Männer, 100 m Rücken,
Finale Frauen, 100 m Brust,
Halbfinale Männer, 200 m Schmetterling
Halbfinale  Frauen, 200 m Lagen

 

 

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