Der Italiener Thomas Ceccon stellte bei den 19. FINA Weltmeisterschaften in Budapest am 20. Juni einen neuen Weltrekord über 100 m Rücken in 51.60 Sekunden auf. Den vorherigen Rekord hielt Ryan Murphy in 51,85 Sekunden, diese Zeit schwamm er bei den Olympischen Spielen im 2016 Finale der 4×100 m Lagenstaffel. Die 100 m Rücken gewann er aber auch im Einzelrennen in Rio. In Budapest wurde Murphy Zweiter.
Thomas Ceccon verbesserte sich kontiniuierlich in den letzten Jahren, 2019 gewann er Gold bei den Junioren-Weltmeisterschaften in 53,46. Im Juli 2021 stand seine Bestzeit noch bei 52,30, im Juni dann der Weltrekord in 51,60.
Den Weltrekord UND den Schnäuzer hob er sich für diese Weltmeisterschaften auf. Bei anderen Wettkämpfen in diesem Jahr sah man ihn höchstens mal mit einem coolen Drei-Tage-Bart. Der Schnäuzer (und vielleicht auch ein bisschen der Weltrekord) machten ihn zum meistfotografierten Schwimmer dieser WM. Zumindest in unserem SwimSwam Archiv finden sich 63 Fotos von Ceccon. Und dem Schnäuzer.
Eigentlich ist es ja Schwimmerritual, bei großen Wettkämpfen rasiert aufzulaufen. Da bleibt kein Körperhaar mehr am gestählten Oberkörper und den Beinen und Armen. Und auch die trendigen Bärte verschwinden rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt aus den Gesichtern. Nicht so bei Thomas Ceccon. Aber er ist nicht der erste Schwimmer in der Historie, der trotz Gesichtsbehaarung TOP Platzierungen und Zeiten erreichte.
Den berühmtesten Schnäuzerträger kennt jeder Schwimminteressierte und vermutlich noch sehr viele andere Menschen auf unserem Planeten: Den Amerikaner Mark Spitz. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München gewann er SIEBEN Goldmedaillen, alle in Weltrekordzeit. Und mit Schnäuzer. In den 70er Jahren trugen echte Kerle den Schnäuzer. Berühmte Schnauzbarträger: Die Beatles. Marlon Brando als der Pate. Freddie Mercury. Burt Reynolds. Und eben auch die Schwimmlegende. Eigentlich hatte er sich den Schnäuzer wachsen lassen, um seinen Trainer zu ärgern. Der hatte verfügt, dass Spitz zu den Trials im Jahr 1972 glattrasiert antreten müsse. Spitz tat trotzig das Gegenteil und seinem Trainer gingen die Argumente aus, nachdem Spitz schon bei den Trials mehrere Weltrekorde schwamm. Einem sowjetischem Trainer erzählte Mark Spitz, dass die Barthaare das Wasser von seinem Mund fernhalten und ihn noch schneller machen würde. Ein Jahr später, verriet Spitz mit einem Augenzwinkern, trugen alle sowjetischen Schwimmer – na was wohl – Schnäuzer. Leider wohl mit wenig Erfolg, sie gewannen keine Goldmedaillen und wurden nur Neunter in der Medaillenwertung.
Ein Schnauzbart soll im Monat November die Aufmerksamkeit auf die Gesundheit von Männern lenken, es geht um die Vorbeugung und bessere Behandlung von Prostata- und Hodenkrebs, das ist dann der Movember, zusammengesetzt aus “moustache” und november.
Die italienische SwimSwam Reporterin Giusy Cisale hat sich die Mühe gemacht und noch mehr prominente Schwimmer mit Schnauzbart herausgesucht. Und SwimSwamDeutsch hat die Sammlung noch ergänzt.