Der DSV (Deutsche Schwimm-Verband) hat heute auf seiner Homepage einen Bericht über das erste “Krafwochenende” für Schwimmer berichtet.
Im neuen Kraftkonzept des DSV, veröffentlicht im Oktober 2016, erarbeitet von einem Team mit Bundestrainer Henning Lambertz, geht es um Erkenntnisse und die Umsetzung eines gezielten Muskelaufbau- und Maximalkrafttrainings. Auf der einen Seite sollten Sportverletzungen und Überlastungsschäden vermieden bzw. zu verringert werden, aber diese erworbene Kraft soll auch im Wasser umgesetzt werden – um schneller zu schwimmen.
Die veröffentlichten Key-Points gehen an das Thema sehr wissenschaftlich heran, praktische Beispiele werden aber genannt, als Grundübungen werden Kniebeugen und Bankdrücken aufgeführt, aber auch das Training mit erhöhten Widerständen im Wassern (Fallschirm, Schwimmpropeller). Dieses Konzept wurde bereits auf der Auswertetagung und bei der Trainer A-Lizenz vorgestellt.
Am letzten Wochenende, 21./22.01, folgte nun mit zehn Schwimmerinnen und achtzehn Schwimmern sowie zahlreichen Heim- und Stützpunktrainern eine Praxisumsetzung am Olympiastützpunkt in Heidelberg.
Unter der Leitung von Henning Lambertz wurden die zentralen Übungen des Kraftkonzeptes a) Umsetzen, Kniebeuge (Maximalkraft), b) Reißen (Technik) und c) Bankdrücken, Klimmzüge (Maximalkraft) zur ersten Kräfteüberprüfung der Athleten eingesetzt.
Offenbar wurden die Techniken, die für die Ausführung der Kraftübungen notwendig sind, von den meisten Schwimmern “gut beherrscht” – so die Resonanz von Henning Lambertz, aber: „Über die Tests, die wir mit den Athleten durchgeführt haben, bekamen wir Ergebnisse geliefert, die wir mit den Kraft-Anforderungen, welche die internationale Konkurrenz an ihre Athleten stellt, vergleichen können. Dabei zeigt sich sehr deutlich, dass wir im Kraftbereich noch sehr viel Boden gut machen müssen. Zwar konnten unsere Top-Athleten wie Marco Koch, Philip Heintz, Damian Wierling oder Franzi Hentke erwartungsgemäß mit die besten Ergebnisse anbieten und in einzelnen Bereichen glänzen, letztendlich konnte aber kein einziger der 28 Teilnehmer die Zielvorgaben in allen Bereichen erfüllen.” (Quelle: DSV)
Aber der Chefbundestrainer blickt optimistisch nach vorne und sieht in Verbesserungen im Kraftbereich ein erhebliches Verbesserungspotenzial für die Schwimmer – und viele neue Bestzeiten könnten folgen.
Das Teilnehmerfeld war bunt gemischt, sehr junge Nachwuchsschwimmer durften mit Weltmeister Marco Koch, Europameisterin Franziska Hentke und Vize-Weltmeister Philip Heintz an die Geräte:
Teilnehmer weiblich (10): Maialen Rohrbach, Leonie Kullmann, Maxine Wolters, Sarah Köhler, Alexandra Wenk, Vanessa Grimberg, Anna-Stephanie Dietterle, Julia Mrozinski, Annika Bruhn, Frankziska Hentke
Teilnehmer männlich (18): Damian Wierling, Moritz Brandt, Christian Diener, Jacob Heidtmann, Philip Heintz, David Thomasberger, Marco Koch, Christian vom Lehn, Alexander Kunert, Max Pilger, Kevin Wedel, Poul Zellmann, Marek Ulrich, Ramon Klenz, Henning Mühlleitner, Florian Wellbrock, Josha Salchow, Johannes Hintze
Quelle: DSV
Lambertz: “Zwei Klimmzüge sind nicht genug”. Neues DSV Kraftkonzept.