Die Topschwimmer des österreichischen Schwimmverbandes (ÖSV) geben bei den nationalen Kurzbahnmeisterschaften in Graz ordentlich Gas und nutzen die Möglichkeit, wieder einmal Wettkampfluft zu schnuppen und sich für die Kurzbahn-EM oder WM zu qualifizieren. Für den OSV sind die Meisterschaften in Graz ein wichtiges Meeting als Vorbereitung für die anstehend Großevents 2021. Neben der Kurzbahn EM im November in Kazan (RUS) und der Kurzbahn WM im Dezember in Abu Dhabi (UEA) finden im Mai in Budapest noch die EM (50 m Bahn) statt und im Sommer in Tokyo die Olympischen Spiele.
Aufgrund der geltenden Covid-19 Verordnung sind bei den Meisterschaften jeweils 100 Damen und Herren nach der aktuellen OSV Rangliste startberechtigt. Von den fünf OSV-Fixstartern für die Olympischen Spiele in Tokio ist neben Lena Grabowski und Marlene Kahler auch Bernhard Reitshammer am Start. Felix Auböck (studiert und trainiert in England) fehlt ebenso wie Christopher Rothbauer, der sich zurzeit gemeinsam mit dem deutschen Ex-Weltrekordhalter und Weltmeister Marco Koch und Kurzbahn Vize-Weltmeisterin Caroline Pilhatsch in Spanien im Trainingslager befindet.
So gelang es Simon Bucher am Samstag bereits zum zweiten Mal, einen Ö-Rekord zu brechen, dieses Mal über die 50 m Schmetterling, er bleibt als erster ÖSV Schwimmer unter 23 Sekunden und holt sich den Titel in 22,97 Sekunden. Den Rekord hielt vor ihm Martin Spitzer seit 2009 in 23,05. Für die doppelte Strecke brauchte er 50,37 Sekunden. Nach seinem Sieg freute sich Simon Bucher: “Das ist schon sehr cool. Es läuft richtig gut hier momentan. Zweiter Rekord in zwei Tagen ist eigentlich kaum zu glauben. Damit habe ich nicht gerechnet. Und endlich die Schallmauer von 23 Sekunden gebrochen. Dafür habe ich gekämpft und trainiert, jetzt hat es endlich geklappt. Ich arbeite derzeit sehr intensiv und zielstrebig und bin sehr zuversichtlich für die kommenden Großevents. Freu mich schon sehr drauf.“
Weitere österreichische Rekorde gab es am Freitag für Lena Grabowski (bereits für die Olympischen Spiele nominiert), die über 200 m Rücken ihren eigenen nationalen Rekord auf 2:05,54 Minuten verbesserte. Bernhard Reitshammer ist jetzt über die 100 m Brust der schnellste Österreicher mit einer Zeit von 57,15 Sekunden: ” „Ich bin mir nicht ganz sicher, wie das mit dem Ö-Rekord über 100 Brust passiert ist, weil ich auf diese Distanz nie wirklich den Fokus gelegt habe. Über 200m Rücken habe ich das schon ein wenig gespürt. Aber ich bin sehr zufrieden.“ (Quelle: OSV Webseite)
OSV-Olympiastarterin Marlene Kahler gewann die 200 m Freistil in 1:58,21 (EM Limit), ihre Teamkameradin Lena Grabowski die 100m Rücken in 59,13 (EM Limit) und Bernhard Reitshammer die 100m Rücken in 51,74. Reitshammer gewann auch über 100m Lagen (52,33) vor Heiko Gigler (52,57), beide mit EM und WM Limit. Das holten auch Lena Kreundl bei ihrem Sieg über 100m Lagen (1:00,24) vor Cornelia Pammer (1:00,49). Das EM und WM Limit schaffte auch Alexander Trampitsch bei seinem Sieg über 200m Freistil (1:45,45). Claudia Hufnagl holte bei ihrem Sieg über 200m Schmetterling (2:10,55) das EM Limit. Insgesamt gab es am Samstag 15 EM oder WM Limits.
Marlene Kahler erreichte über die 400 m Freistil mit einer Zeit von 4:06,25 Minuten das EM und WM Limit, Lena Opatril schlug als Zweite in 4:10,55 Minuten an, dies bedeutet Kurzbahn-EM-Limit. Kahler hatte am Donnerstag bereits das EM und WM Limit über die 800 m Freistil geschafft. Heiko Gigler gelang über 50 m Freistil in 21,60 die doppelte Quali für EM und WM. Bei der Kurzbahn-EM starten über die 400 m Lagen darf Lena Grabowski, die über die 200 m Rücken für Olympia 2020/21 nominiert ist.