5 Tipps vom Schwimmtrainer – auch fürs wahre Leben geeignet

by Daniela Kapser 0

February 08th, 2017 Deutsch

Der Schwimmsport gibt uns viel mehr als nur die Fähigkeit, sich schneller als normale Menschen durch das Wasser zu bewegen – wir lernen auch viel fürs Leben. Einige wichtige Ratschläge, die uns Trainer gerne geben, lernen wir vielleicht erst später richtig schätzen und sie werden uns unser ganzes Leben begleiten:

Wir müssen nicht der beste Schwimmer der Welt oder unseres Landes sein, um viel durch den Sport zu erreichen und viel für unser weiteres Leben mitzunehmen, Erkenntnisse, die uns in unseren Beziehungen mit anderen Menschen helfen, unserem Beruf und auch unserem Anspruch an körperliche Fitness.

 Hier nun fünf Tipps vom Trainer – die euch garantiert euer ganzen Leben begleiten und helfen werden:

1. Zurück zur Basis.

Wenn man an einem Punkt nicht mehr meint, weiterzukommen und sich zu verbessern, dann wird vielleicht auf neue Hilfsmittel zurückgegriffen, die auf einfache Art und Weise Erfolg bringen sollen – ein neuer toller Schwimmanzug, ein brandaktuelles Nahrungsergänzungsmittel oder eine ausgefallene, geheimnisvolle neue Technik.

Vergiss es. Es gibt keine Abkürzungen zum Erfolg. Die Versuchung ist immer groß, aber wir besinnen uns besser auf die grundlegenden Dinge: Technik. Kontinuität in dem was du tust. Gesundes Essen. Ausreichend erholsamen Schlaf.

Am Ende des Tages gibt es keinen Aufzug zum Erfolg – leider müssen wir die Treppe nehmen. Und es sind die vielleicht nicht so angenehmen Grundlagen, die Leistungen verbessern und steigern.

 2. Du bist zäher als du glaubst.

Erfahrungen können unser bester Verbündetere sein oder sie können uns in einer Komfortzone gefangen halten, die wir nur ungerne verlassen möchten.

Wie oft bist du mit Trainingsplänen konfrontiert worden, die auf den ersten Blick nicht zu schaffen waren für dich – wenn du aber dann nicht nur in der Lage gewesen bist, alle Serien zu beenden, sondern auch noch richtig gut warst?

In solchen Momenten bekommst du eine Idee davon, was du schaffen kannst.

Man arbeitet nicht nur hart und trotzt Widrigkeiten, um gute Ergebnisse zu erzielen – auch die Zufriedenheit und der Stolz, etwas geschafft zu haben, zeichnet uns aus. Das scheinbar Unmögliche zu schaffen, viele offenbar kleine Schritte zu machen und immer nach vorne zu blicken – das ist eine Lehre fürs Leben. Harte Arbeit bringt uns voran – und wenn es oft nur kleine Erfolge sind, so haben wir doch unser Bestes gegeben und uns nicht unterkriegen lassen.

Zusammenfassend kann man sagen:

Widrigkeiten halten den Champion nicht auf, sie treiben ihn an. 

 3. Konzentrier dich auf dich selber.

Viele Schwimminteressierte von euch wird die Szene mitbekomen haben, wie Chad Le Clos vor dem 200 m Schmetterlingsfinale versucht hat, Michael Phelps aus der Fassung zu bringen. Wie er im Ready Room eine Art Boxkampf aufführte direkt vor seinem größten Rivalen und Phelps mit finsterem Gesichtsausdruck dies alles zu ignorieren versuchte. (Tatsächlich war er so tief in seiner Konzentration, dass er es gar nicht bemerkt hat.)

Der Versuch von Le Clos, Phelps aus der Ruhe zu bringen bzw. seine Konzentration zu stören, ist nicht unbedingt ungewöhnlich in dem Bereich, in dem die Gladiatoren vor dem großen Finale erstmalig aufeinandertreffen.

Aber vielleicht hätte Chad sich besser auf sich selbst und seine anstehende Titelverteidigung konzentrieren sollen anstatt Faxen zu machen und zu versuchen, den besten Schwimmer aller Zeiten „aus der Fassung zu bringen“. Vielleicht wäre das Ergebnis dann anders gewesen.

Denk mal drüber nach:

Es ist wichtig, ehrgeizig zu sein und den Gewinnerinstinkt zu haben. Das solltest du im Training und im Wettkampf haben. Aber wenn es für dich wichtiger wird, was jemand anders macht, dann verlierst du den Fokus auf deine eigene Vorbereitung, dein eigenes wichtiges Rennen.

 4. Akzeptiere harte Arbeit.

Irgendwann einmal haben wir mitbekommen, dass harte Arbeit ätzend ist. Dass wir das Schwimmtraining eben einfach “aushalten” müssen. Aber – eigentlich ist es eine Einstellungssache – harte Arbeit anzunehmen auf dem Weg zum Erfolg, aber nicht nur als notwendiges Übel, sondern als Hilfe auf dem Weg zum Erfolg.

Klar, in dem Moment, wo die Muskeln schmerzen, der ganz Körper nach Sauerstoff schreit, dann braucht der Schwimmer viel Kraft und Widerstandsfähigkeit, um sein Training weiter durchzuziehen – aber das Wissen, dass einen jeder Zug besser macht – bringt dann doch eine tiefe Zufriedenheit, wenn man die täglichen Herausforderungen geschafft hat. Und dazu gehört auch die Leidenschaft, mit der man seinen Sport (oder den Beruf) ausübt.

Dazu gehört auch, aussagekräftige Ziele zu haben – die das definieren was du im Sport erreichen möchtet. Und nicht nur im Wettkampf, sondern auch im Training. 

Harte Arbeit anzunehmen als Mittel auf dem Weg, Ziele zu erreichen und Erfolg zu haben, ist unumgänglich – aber nicht als notwendiges Übel, sondern als Mittel zum Erfolg – man muss die harte Arbeit annehmen, sie sogar “umarmen”.  

5. “Champions werden im Training gemacht.”

 Jeder möchte Ergebnisse sehen. Die Ergebnisse bei Wettkämpfen bringen den Ruhm, die Rekorde, Medaillen und die Aufmerksamkeit. Wer möchte das nicht?

Aber es ist die tägliche Schinderei, morgens früh aufstehen und zum Training gehen, das Training ordentlich und komplett schwimmen, auch wenn der Trainer mal nicht hinguckt – es sind die vielen kleinen Dinge, die Details, die in der Gesamtheit Spitzenleistungen hervorbringen.

 

 

 

 

 

 

 

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