In einem Interview mit „Die Welt“, veröffentlicht am 24.12.2015, hat der schwedische Schwimmstar Therese Alshammar über ihren Sohn und ihre Pläne, in Rio an ihren sechsten Olympischen Spielen teilzunehmen, gesprochen.
Die Schwimmerin, die 1994 bei den Weltmeisterschaften ihren ersten Auftritt auf der internationalen Bühne hatte, ist im Juni 2013 zum ersten Mal Mutter geworden. Trotz einer Babypause möchte die 38 Jährige nun ihre sechste Teilnahme bei Olympischen Spielen in Angriff nehmen: „Früher habe ich das Training nie wirklich genossen, das ist dann gewachsen. Jetzt habe ich mehr Spaß als jemals zuvor. Und ich wusste nach Olympia in London, dass ich mit diesem Sport noch nicht durch bin.“ sagte sie im Interview mit „Die Welt“. Therese gibt sich sehr entspannt und scheint sich wohl zu fühlen bei dem Spagat zwischen Hochleistungssport und Familie – dies führt sie u.a. darauf zurück, dass ihr kleiner Sohn Fred sehr unkompliziert ist und ihr Trainer und Lebenspartner Johan Wallberg sie sehr unterstützt. Sie betont, dass sie die neue Situation für ihre Beziehung zu Wallberg entspannender empfindet als früher, als sie noch zu zweit durch die Welt reisten und sehr viel Zeit miteinander verbrachten – dies empfand sie häufiger als belastend, denn ihr fehlte eine andere Sichtweise abseits des Sports. Nun hilft ihr Sohn, sie in die richtige Balance zu bringen – sie beschäftigt sich nach dem Training mit ihrem Kind und denkt nicht mehr ans Schwimmen. Umgekehrt ist die Zeit im Wasser für sie aber auch ein bisschen wie Meditation und sie genießt diese Zeit für sich alleine. Sportlich sieht sie sich auf dem richtigen Weg – auch wenn es hart war und mehr als neun Monate gedauert hat, wieder in die Form vor der Schwangerschaft zu kommen.
Therese Alshammar hat in ihrer Karriere fast 70 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften gewonnen, davon 37 Goldmedaillen. Sie hält immer noch den Weltrekord über 50 m Schmetterling auf der 25 m Bahn in 24,38 Sekunden. In dem Interview mit „Die Welt“ kündigte sie an, Anfang 2016 in den USA trainieren zu wollen – swimswam berichtete darüber bereits: Cheftrainer David March, der in Charlotte (North Carolina, USA) Top Schwimmer wie Ryan Lochte, Tyler Clary, Cullen Jones betreut, sagte im November, dass Theresa seine Trainingsgruppe für vermutlich drei Wochen im Januar 2016 begleiten wird. March sagte: „Ich habe Therese Alshammar mehrmals während der letzten Jahre bei der Mare Nostrum Tour getroffen. Sie ist ein sehr angenehmer Mensch, Mutter, Ehefrau und hat in Nebraska studiert.“ Das Team in Charlotte ist schon jetzt sehr international aufgestellt, zu den ständigen Teammitgliedern gehören u.a. Arianna Vanderpool-Wallace (Bahamas), Roy Burch (Bermudas) and Kirsty Coventry (Zimbabwe). Weiterhin trainieren immer wieder Spitzenschwimmer kurzzeitig in Charlotte – wie zum Beispiel der ungarische Schwimmweltmeister Laszlo Cseh in 2014.
Alshammars größte Erfolge sind sicherlich die Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney – dort wurde sie Zweite über die 50 m und 100 m Freistil und holte Bronze mit der schwedischen 4 X 100 m Freistil-Staffel.
Ob sie zu dem erlesenen Kreis von Sportlern gehören wird, der es schafft, an sechs Olympischen Spielen teilzunehmen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Aber wie Therese in dem Interview im Hinblick auf den kleinen Fred betonte: „Denn egal, wie ich schwimme: Ich habe etwas Wundervolles in meinem Leben. Etwas, das wertvoller ist als alles andere.“
Hier ist das Interview mit „Die Welt“ vom 24.12.2015 zu finden:
http://www.welt.de/sport/article149892261/Mein-Sohn-bringt-mich-in-die-richtige-Balance.html
Der Report über TA’s Training in Charlotte:
Sweden’s Alshammar Headed to SwimMAC Elite, More Visitors On The Way