Immer weniger Kinder können schwimmen – immer mehr Bäder schließen

by Daniela Kapser 0

February 13th, 2017 Deutsch

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Alfons Hörmann sagte bei der Verleihung “Sterne des Sports”, dass „rund 50 Prozent der Viertklässler an unseren Schulen nicht richtig schwimmen können und immer mehr öffentliche Bäder schließen müssen“.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) vergibt jedes Jahr die “Sterne des Sports” – am 23.01. fand  die Verleihung für 2016 in Berlin statt. Die “Sterne des Sports sind Deutschlands wichtigster Wettbewerb im Breitensport. Drei Sportvereine werden am Ende des bundesweiten Finales mit einer Fördersumme von 10.000 Euro und einem golden Stern belohnt. Mit bei den Finalisten war der Mainzer Schwimmverein 1901 e.V. – auf zdf.de ist ein Video  zu finden über die herausragende Arbeit der Mainzer.

Seit 2006 betreibt der Verein sehr erfolgreich das Bad. Ca. 500.000 Besucher pro Jahr freuen sich darüber, dass das Schwimmbad Mainz-Mombach erhalten wurde. Der Verein geht mit gutem Beispiel voran, wie es doch möglich ist, beim allgemeinen Schwimmbadsterben in Deutschland, den Bürgern ein Stück Lebensfreude zu erhalten.Der Lohn für das Engagement war in diesem Jahr Platz 3 und der “Stern des Sports” in Gold für den Mainzer Schwimmverein 1901 e.V..Seit zehn Jahren betreibt der Verein inzwischen erfolgreich das öffentliche Schwimmbad und hat die Versäumnisse der Vergangenheit ausgeglichen: Das Gebäude wurde isoliert, die Technik auf den neusten Stand gebracht, es wurden energiesparende Maßnahmen ergriffen und der barrierefreie Umbau wurde eingeleitet. „Der einzige Vorteil, den unsere Vereinsmitglieder durch die Übernahme haben, ist, dass sie ihren Sport weiter betreiben können“, sagt Torsten Traxel. „Heute machen wir keine Verluste mehr, sondern können sogar Rücklagen bilden. Wir haben im Jahr rund eine halbe Million Besucherinnen und Besucher und bauen unser Angebot weiter aus. Gerade ist ein Kurs ‚Aqua Fitness für Schwangere‘ gestartet.“ (Quelle: DOSB)

Dieses positive Beispiel steht aber im Gegensatz zu “beängstigende Zahlen und Fakten, die auch den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) beschäftigen.”  Seit 2010 gibt es das Aktionsbündnis PRO BAD gemeinsam mit dem DLRG (Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft),  “um öffentliche Schwimmbäder am Leben zu halten“.

Zum einen werden Bäder benötigt, um die Schwimmausbildung zu gewährleisten, dann geht es auch darum, der Öffentlichkeit weiter Bäder für den Freizeitsport zur Verfügung zu stellen und auch der Leistungssport kann ohne eine ausreichende Anzahl an Bödern nicht erfolgreich betrieben werden.

Wolfgang Hein, Vizepräsident Verbandsentwicklung im DSV, dazu: „Insbesondere in öffentlichen Schwimmbädern lernen die Jugendlichen und Kinder, aber auch die Erwachsenen das Schwimmen. Zusammen mit den Organisationen von Pro Bad wollen wir die Erhaltung und Weiterentwicklung der öffentlichen Bäder fördern und Beiträge leisten, um diese auch wirtschaftlich zu stärken und die dazu nötigen Strukturen und Prozesse zu fördern. Wenn wir in Deutschland das Schwimmen nicht wieder auf die Füße stellen und zu einem bezahlbaren Freizeitspaß und einer bezahlbaren Sportart machen, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn deutsche Athletinnen und Athleten bei den internationalen Meisterschaften weniger Medaillen in den Olympischen Schwimmsportarten gewinnen.”

Zu diesem Thema gabe es bereits Mitte 2016 eine DSV Tagung – hier sind ein Bericht und Vorträge dazu zu finden.

 

 

 

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