Fünf Tricks, die täglichen Trainingsherausforderungen zu bewältigen

by Daniela Kapser 0

December 31st, 2017 Deutsch

Schwimmen, eigentlich jeder Sport, bietet viel Raum, mentale Eigenschaften zu entwickeln, die auch weiterhelfen, wenn die Zeit als Schwimmer einmal vorbei ist. Man muss einige Sachen im Griff haben, wie z.B. Ziele zu planen, widerstandsfähig bei Rückschlägen zu sein und immer das Beste aus sich rauzuholen – dies wird jedem in vielen Lebenssituaionen gelegen komme.

Hier fünf Gedankenanstöße, wie das Training und Wettkampfherausforderungen besser zu bewältigen sind:

1. Blende negative Selbstgespräche aus.

Das ist leichter gesagt als getan, wenn du das Monstertrainingsprogramm auf der Trainingstafel siehst, Panik bei dir aufkommt, wie du es schaffen sollst. Dann schwirren viele Gedanken durch deinen Kopf:

  • “Das kriege ich nicht hin.”
  • “Das ist unmöglich.”
  • “Spätestens bei der Schmetterlingsstrecke saufe ich komplett ab.”
  • “Womit habe ich das nur verdient?”
  • “Blah blah blah.”

Das alles ist Selbstblockade auf höchstem Niveau. Diese inneren Monologe setzen dir schon Grenzen bevor du überhaupt einen Zug geschwommen bis. Wenn dir diese Gedanken in den Sinn kommen, dann solltest du besser Alternativen parat haben (“Ist ein hartes Trainingsprogramm, aber WENN ICH DAS SCHAFFE…. !) und du solltest nicht schon vor dem Versuch, es zu schaffen, aufgeben: “Habe ich einen Grund, so an mir zu zweifeln?” und mal ehrlich: “Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte?” – vermeide von vorneherein die komplett negative Sicht auf das anstehende Training.

2. Sei fokussiert.

Wir leben in einer Welt der permanenten Ablenkung. Menschen texten beim Laufen auf dem Laufband. Sie überprüfen ihre Facebooknachrichten beim Autofahren. Überall, wo wir hinschauen, ist irgendeine Ablenkung.

Und wir versuchen, nichts zu verpassen, wenn den ganzen Tag Informationen, Eindrücke auf uns einprasseln – und lassen uns dadurch gerne von den eher unangenehmen Dingen ablenken. Atme einmal tief durch und sei ANWESEND beim Training – nicht nur physisch, auch psychisch. Konzentriere dich voll und ganz auf die anstehende Aufgabe. Sei mit den Gedanken nicht schon wieder bei Facebook oder Instagram – statt dein Programm einfach nur abzuspulen, konzentriere dich auf die Bewegungsabläufe, auf die Technik, deine Atmung, deine Wenden, auf jedes Detail.

3. Simuliere im Training Situationen unter hohem Leistungsdruck. 

Unter Stress gut zu sein, heißt, sich daran zu GEWÖHNEN. Es gibt da diese Geschichte, das Bob Bowman beim World Cup in Berlin “aus Versehen” auf die Schwimmbrille von Michael Phelps getreten ist – der musste dann ein Rennen mit kaputter Brille schwimmen und sich auf das im Training erlernte Zählen seiner Züge verlassen. Tatsächlich musste er dann mal in einem Olympischen Finale mit Wassereinbruch in der Brille schwimmen – er sah so gut wie nicht, war aber auf so eine Situation “vorbereitet” – und gewann.

Nimm Herausforderungen im Training an anstatt sie abzulehnen – dann bist du für das wichtigste Rennen der Saison gewappnet und du kannst beruhigter an den Start gehen.

Es ist so wie vielfach zitiert: Man muss die Komfortzone verlassen, die Treppe nehmen, um Erfolg zu haben. Das bedeutet im Schwimmtraining auch, dass die Lungen nach Sauerstoff schreien und die Muskeln ohne Ende schmerzen – aber wie schon die Großmutter sagt: Ohne Fleiß kein Preis. No pain no gain.

 

4. Entwickle einen Schlüsselreiz

Suche dir einen persönlichen Schlüsselreiz, einen inneren “Schlachtruf” oder ein Motto, das dich in motiviert, antreibt und in den Rennmodus versetzt.

Britta Steffen hat einmal erzählt, dass sie während der Olympiade in Beijing die Anfeuerungsrufe für eine chinesische Schwimmerin im Kopf umgewandelt hat in Anfeuerungsrufe für sich selbst. Oder Michael Phelps Aufwärmroutine auf dem Startblock. Oder Paul Biedermann, der sich vor den Rennen noch mal auf die Brust geschlagen hat.

Entwickel für dich selbst ein Stichwort, ein Signal, das deinem Körper signalisiert, egal ob im Wettkampf oder im Training: Jetzt kommt es drauf an, jetzt ist Racetime!

 

5. Konzentriere dich auf die tägliche Leistung im Training.

Manchmal ist ein großes Ziel in der Zukunft so übermächtig präsent, dass wir vergessen, uns auf die täglichen Herausforderungen zu konzentrieren. Die Gedanken kreisen einzig und allein um das mögliche Abschneiden in der noch recht weit entfernten Zukunft, man ist angespannt und vergisst die vielen kleinen Zwischenziele, die erreicht werden müssen.

Auf dem Weg zum großen Ziel solltest du immer an Grundlagen denken, die gute Ernährung, ausreichend Schlaf, rechtzeitig beim Training zu sein, deine Technik – denn die vielen alltäglichen  banalen Dinge sind die Grundlagen zum Erfolg.

Das Ergebnis in der Zukunft zu beeinflussen, ist nicht immer möglich – aber du kannst den Einsatz und den Fleiß kontrollieren, die letztendlich wichtigen Einfluss auf deinen Erfolg haben werden.

 

Hier ist der englische Originalartikel von Olivier Poirier-Leroy zu finden.

 

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