Der Deutsche Schwimmverband (DSV) hat auf seiner Homepage nun den zweiten Teil der dreiteiligen Serie zum Thema Coronoavirus und dessen Einfluss auf Sportler veröffentlicht.
Prof. Dr. med. Alexander Beck erläutert erneut Fragen rund um das COVID-19 Virus, mit einem besonderen Fokus auf Fragen von Sportlern. Prof. Dr. Beck ist nicht nur Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im Juliusspital Würzburg, er ist auch der leitende Mannschaftsarzt im DSV für das Freiwasserschwimmen. Ebenso gehört der Mediziner der DSV-Taskforce an, die für den Verband den Umgang mit der Coronavirus-Pandemie steuert. Außerdem ist Dr. Beck der Vater der Schwimmerin Leonie Beck, die bereits für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio über die 10 km im Freiwasser qualifiziert ist. Auch ihr jüngerer Bruder, Sebastian, ist ein erfolgreicher Schwimmer.
Professor Beck erläutert in dem zweiten Video Antworten sehr spezifische Fragen, wie: “Was bedeutet die plötzlich fehlende Belastung durch Schwimmhallen-Schließungen etc. ganz konkret für Stoffwechsel und Nahrungseinnahme?” Professor Beck empfiehlt, die Ernährung anzupassen, damit das Gewicht nicht in die Höhe schnellt, denn ohne das Hochleistungstraining werden weniger Kalorien verbrannt.
Prof. Beck geht auch auf eine Bemerkung eines Wissenschaftlers des IAT Leipzig (Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft) ein. Ulf Tippelt ist der Direktor des Instituts, das Athleten aus 21 Spitzenverbänden fast 220 Tage im Jahr auf Wettkämpfen begleitet. Tippelt warnt in dem Artikel, das “die Gefahr besteht, wenn die Corona-Krise länger währt, dass dann die Perspektive, die Leistungspyramide und der viele Jahre vollzogene Leistungsaufbau unterbrochen wird. Das wird unwiderrufliche Schäden nach sich ziehen“. Prof. Dr. Beck kommentiert diese Aussage: “Dem ist sicher zuzustimmen. Doch nicht nur im deutschen Leistungssport haben wir dieses Problem, es besteht weltweit. Hier ist es nun Aufgabe der Trainer, für ein alternatives Trainingsprogramm zu sorgen, welches sicher nicht ideal ist, aber zumindest den Athlet*innen die Möglichkeit gibt, sich weiter zu betätigen, um einen zu heftigen plötzlichen Trainingsverlust durch “Nichtstun” zumindest partiell auszugleichen.”
Als Alternativen zum fehlenden Wassertraining, empfiehlt Dr. Beck, sich mit den Trainern abzustimmen. “Hier muss sicher zwischen Sprintern und Langstreckenschwimmern unterschieden werden. Die Langstreckensportler sollten sich eher auf ein Ausdauertraining konzentrieren und 50m-Freistilsprinter wird eher mehr Krafttraining machen.”
Sein persönlicher Rat in der vollkommen ungewohnen Situation: “Bleibt gesund, munter und zuversichtlich, denn Optimismus mag dieses Virus nämlich gar nicht.”
Eine schriftliche Zusammenfassung findet sich auf der DSV Homepage.
Hier ist das Video mit dem zweiten Teil:
(Quelle: DSV, Youtube)