Leonie Beck hat bei der Schwimm-WM in Fukuoka (JPN) Gold über die olympische 10km-Distanz gewonnen. Mit einer Zeit von 2:02:34,0 Stunden sicherte sich die Würzburgerin nicht nur den Weltmeistertitel, sondern auch das Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (FRA). “Das hier war sehr, sehr hart. Aber ich bin gerade Weltmeisterin geworden, ich kann mich nicht beklagen”, sagte Beck stolz nach dem Rennen. “Ich freue mich riesig, Weltmeisterin zu sein, das ist was ganz Besonderes, und sich jetzt schon für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, war alles, was ich hier wollte, und alles, was jetzt kommt, ist Bonus. Ich gebe aber weiterhin 110 Prozent.”
“Die Gruppe ist sehr eng und aufwändig geschwommen. Leonie hat dann realisiert, dass sie, wenn sie das gewinnen will, alleine schwimmen muss, ist das Risiko eingegangen und wurde dafür belohnt”, freute sich der Bundestrainer für das Freiwasserschwimmen Constantin Depmeyer. Beim Kampf um die Medaillen sicherte sich am Ende Chelsea Gubecka (AUS) in 2:02:38,1 Stunden Silber, gefolgt von Katie Grimes (USA) in 2:02:42,3 auf Platz drei. Dagegen gingen Rouwendal und Cunha als Vierte (2:02:42,4) und Fünfte (2:02:42,5) leer aus.
Es war der erste deutsche Weltmeistertitel über 10km bei den Frauen seit 2001, als diese Distanz erstmals bei einer WM geschwommen wurde – übrigens ebenfalls in Fukuoka. Damals hatte Peggy Büchse triumphiert. Auch DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann lobte Becks Goldrennen: “Ihre Taktik ist aufgegangen. Sie hat sehr viel Erfahrung gesammelt durch die Weltcups, das ist ein Reifeprozess. Sie hat jetzt ihre eigene Taktik entwickelt.” Die zweite deutsche Starterin Lea Boy (SV Würzburg 05) zeigte ebenfalls eine starke Leistung und belegte in 2:03:12,9 Platz sieben. “Lea ist auch ein sehr gutes Rennen geschwommen. Hinten raus hat sie dann auch den Endspurt in ihrer Gruppe gewonnen, das war top”, so Depmeyer.
Florian Wellbrock wird Weltmeister und Oliver Klemet holt Bronze
Erneuter Triumph für Deutschland im Land der aufgehenden Sonne: Florian Wellbrock (SC Magdeburg) und Oliver Klemet (SG Frankfurt) haben bei der Schwimm-WM in Fukuoka (JPN) im 10km-Rennen der Männer für einen doppelten Podestplatz gesorgt. In 1:50:40,3 Stunden krönte sich Wellbrock mit deutlichem Abstand zum Weltmeister, Trainingskollege Klemet sicherte sich in 1:51:00,8 die Bronzemedaille. Zweiter wurde der Ungar Kristóf Rasovszky (1:50:59,0). Alle drei haben damit heute bereits ihr Olympiaticket für Paris (FRA) 2024 gelöst.
„Es war nicht so einfach, wie es aussah. Es war schon ein hartes Stück Arbeit, sich nachher zu lösen. Aber ich bin unendlich stolz, dass ich es heute zusammen mit Olli Klemet aufs Podium geschafft habe und wir beide das Olympiaticket gelöst haben, genau wie Leonie gestern. Das ist ein sehr, sehr guter Start in diese Weltmeisterschaft“, resümierte Olympiasieger Wellbrock.
Auch Oliver Klemet zeigte Stärke und glänzte auf der großen Bühne eindrucksvoll „Ich habe in der zweiten Runde relativ oft nach hinten geschaut, um sicherzugehen, wie viele noch hinter uns sind. Ich muss sagen, dann war es mir relativ egal, ob ich jetzt Zweiter oder Dritter werde, solange ich den Platz für Paris sicher habe“, so der 21-Jährige nach dem Rennen.
Trainer Bernd Berkhahn zog ein sehr positives Fazit angesichts der Leistungen seiner Sportler: “Wir sind super glücklich, wir haben die gleiche Platzierung erreicht wie 2019. Damals mit Florian auf Platz eins und Rob Muffels auf Platz drei. Für Rob tut es mir natürlich leid, weil er keine Chance mehr hat, sich für die Spiele zu qualifizieren. Aber Olli hat hier ein fantastisches Rennen gezeigt, seine Chance genutzt und das Ticket für Paris gesichert.”