LEN fordert von FINA mehr Einfluss europäischer Verbände
Die Ligue Européenne de Natation (LEN, der europäische Schwimmverband) fordert in einer Pressemitteilung unter dem Titel “Europe deserves more” mehr Einfluss... Current photo via courtesy of LEN
Die Ligue Européenne de Natation (LEN, der europäische Schwimmverband) fordert in einer Pressemitteilung unter dem Titel “Europe deserves more” mehr Einfluss der europäischen Schwimmverbände in Gremien der Fédération Internationale de Natation (FINA; der internationale Schwimmverband).
Die LEN schreibt:
“Europäische Athleten und die nationalen Verbände haben wieder einmal Europa an die Spitze unter den Kontinenten bei den Weltmeisterschaften 2017 in alle sechs Disziplinen gesetzt – bezogen auf die Medaillenanzahl und die Anzahl der Finalteilnahmen. Weiterhin fanden in Europa vier der letzten fünf Weltmeisterschaften statt, aber auch dies scheint nicht auszureichen, um eine faire Behandlung durch die FINA zu erfahren. Bei der Verteilung von Sitzen in FINA Kommissionen und Gremien, wird Europa weitaus weniger berücksichtigt als es dem Kontinent zusteht.
Erfolgreiche europäische Verbände, die viel in den Sport zum Wohle des Wassersports investieren, werden übersehen während Länder von anderen Kontinenten mit keinen guten Ergebnissen und Traditionen Mitglieder (in die Gremien) schicken dürfen, um die Zukunft der FINA mitzugestalten.
Hier geht es nicht nur um mangelnde Wertschätzung, sondern auch um die Gefährdung einer erfolgreichen Zukunft der Wassersportarten auf der weltweiten Bühne.”
In der Mitteilung werden Charts präsentiert, die hier zu finden sind: http://www.len.eu/?p=8633
Zusammenfassung: (in diesem Artikel vorangestellt, die Zahlen und Statistiken folgen danach)
“Die FINA berücksichtigt die Leistungen der europäischen Schwimmverbände und der Athleten nicht obwohl viele Verbände viel mehr in allen Bereichen investieren um erfolgreiche Programme aufzustellen und gute Athleten zu produzieren als andere Kontinente.
Die FINA erkennt die Erfahrung, das Fachwissen und die Kenntnisse der europäischen Vertreter, die bei der Organisation der Weltmeisterschaften und der sehr erfolgreichen Europameisterschaften in den Wassersportartgen, die alle zwei Jahre stattfinden, nicht an. Hier geht es nicht darum, qualifizierte europäische Vertreter zu ersetzen. Die FINA-Ausschüsse bilden einen wesentlichen Bestandteil einer Struktur, die einen reibungslosen Ablauf bei der Vorbereitung, Organisation und Durchführung von FINA-Veranstaltungen sicherstellen soll. Ihre Aufgabe ist es, das höchste Niveau in allen Bereichen zu erhalten, um sicherzustellen, dass die Athleten ihre beste Leistung produzieren können. Die Entscheidungen der FINA gehen eindeutig in die falsche Richtung. Wir meinen, dass die Struktur jetzt in Gefahr ist und die Wassersportarten könnten aus der aktuellen Erfolgsspur entgleisen, was gegen die Interessen der Athleten wäre.” (Übersetzung aus dem Englischen)
Weiter heißt es in der Mitteilung:
(Übersetzung aus dem Englischen)
“Die Zusammenfassung ergibt sich aus verschiedenen Statistiken, aus denen hervorgeht, dass die Entscheidungen der FINA Führung nicht den Basisgrundsatz einer “verantwortungsbewussten Führung” berücksichtigen und Respekt und Wertschätzung gegenüber den europäischen Athleten und nationalen Verbänden vermissen lässt – sie verdienen aber eine faire Behandlung.
Eine Analyse der Ergebnisse der Weltmeisterschaften 2017 in Budapest in den sechs Disziplinen demonstriert ein klares Bild dieser sehr unglücklichen Situation:
Einige wichtige Punkte:
+ Europa gewann 46 % der Medaillen
+ Europa stellt 49 % der Finalteilnehmer
+ 55% der Nationalen Verbände gewannen Medaillen
+ 59 % der Nationalen Verbände stellten Finalisten
ABER:
+ Europa besetzt nur 25% der gesamt verfügbaren Sitze in FINA Kommissionen und Gremien …
… verglichen mit 26 % der Amerikaner (Anm. d. Red.: Nord- und Südamerika) die 28 % der Medaillen gewonnen haben und 25 % der Finalisten stellten.
22 % der Sitze gehen nach Asien, die 19 % der Medaillen gewinnen konnten und 18 % der Finalisten stellten, Ozeanien hat 11 % der Sitze bei 5 % der Medaillen und 7 % der Finalisten und Afrika hat 16 % der Sitze bei einer Medaillenausbeute von 2 % und weniger als 1 % Finalisten.
Mitglieder des Europäischen Schwimmverbandes (LEN) wie Dänemark, Polen und Serbien haben zwar Medaillen in Budapest gewonnen, aber keine Sitze in den Gremien und Kommissionen.
Schweden hat nur einen Sitz beim Wasserspringen. Serbien, die den aktuellen Weltmeister bei den Männern im Wasserball stellen und ungeschlagen sind seit 3 Jahren, haben ihren Sitz im Wasserball-Komitee verloren, ebenfalls haben Länder wie Belgien, Norwegen und Litauen mit einer langen Tradition im Wassersport keine Sitze in Gremien.
Dies sind nur einige Beispiele. Viele andere europäische Verbände werden ebenfalls nicht in einem angemessenen Rahmen berücksichtigt.
Zwar ist es sehr erfreulich, dass auch Schwellenländer aus aller Welt das Ziel erreicht haben, Mitglieder in die FINA-Ausschüsse /Gremien zu schicken, aber es gibt einige wichtige Punkte, die die Inkohärenz der FINA-Entscheidungen über die Zuweisungen dieser Positionen aufzeigen.
In Europa stellen die Verbände mit den meisten Migliedern, nämlich Ungarn und Spanien, 7 Mitglieder in den Ausschüssen/Gremien. Verglichen mit anderen Kontinenten, haben die US Amerikaner 23 Sitze und Australien 17 – um nur zwei herausragende Vergleichszahlen zu nennen.
Asien hat 15 Mitgliedsverbände und 30 Sitze in FINA Gremien, einige hatten keine Finalisten in Budapest. Ähnlich ist es in Afrika mit 13 Mitgliedsorganisationen und immerhin ebenfalls 30 Sitzen in FINA Ausschüssen und Gremien, aber mit keinen Finalisten in Budapest. Von den europäischen Verbänden sind nur 4 Verbände mit 7 Sitzen in der FINA vertreten, die keine Finalisten in Budapest hatten.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Politik der FINA nicht fair ist:
+ Ägypten hat 5 Sitze mit einer Medaille und einem Finalisten.
+ Kuwait, eine suspendierte Föderation, hat 4 Sitze mit keinen Finalteilnahmen.
+ Weiterhin werden noch Argentinien, Oman, Indien, Saudi Arabien, Uruguay, Nigeria genannt mit Sitzen und keinen Finalisten Again, just for comparison:
+ Dagegen haben Medaillengewinner wie Schweden, Ukraine nur 2 Sitz und Medaillengewinner wie Dänemark, Polen und Serbien einen Sitz.
Vier der letzten fünd Weltmeisterschaften haben in Europa stattgefunden, wobei zusätzlich Barcelona und Budapest für andere Nationen eingepsprungen sind, die nicht in der Lage waren, die WM’s auszurichten.”
Anmerkung: Dieser Artikel ist nur eine Übersetzung der LEN Mitteilung, der Artikel enthält keine eigene Meinung von SwimSwam Deutsch. Die Richtigkeit der Zahlen wurde nicht überprüft.