Kritisch äußerte sich DOSB Präsident Alfons Hörmann über die Entscheidung des IOC (International Olympic Committee), erst in 4 Wochen eine Entscheidung über die Austragung der Olympischen Spiele 2020 bekanntzugeben.
Hörmann sagte gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa), dass zwar die Prüfung einer Verlegung ein „richtiger und in Anbetracht der aktuellen gesundheitlichen Weltlage längst fälliger Schritt“ sei, “Allerdings hätten wir uns jetzt eine klare Aussage dahingehend gewünscht, dass die Spiele definitiv nicht zum geplanten Termin stattfinden können und nun über denkbare Alternativen beraten wird.“
Gestern hatte ISC Präsident Dr. Thomas Bach über das Athletenprogramm des IOC365 einen Brief geschickt, der direkt an die Olympischen Athleten gerichtet ist und in dem es heißt, dass das IOC “innerhalb der nächsten vier Wochen” eine Entscheidung über das weitere Vorgehen betreffend die Olympischen Spiele in Tokio bekanntgeben wird. “Gemeinsam mit allen Beteiligten haben wir heute mit einer ausführlichen Diskussionen begonnen, um unsere Einschätzung der raschen Entwicklung der weltweiten Gesundheitssituation und ihrer Auswirkungen auf die Olympischen Spiele, einschließlich eines Szenarios der Verschiebung, abzuwägen”, sagte Bach. “Wir arbeiten sehr hart und sind zuversichtlich, dass wir diese Gespräche innerhalb der nächsten vier Wochen abgeschlossen haben werden.”
Diese Frist von 4 Wochen ist Hörmann zu lang, denn er sieht bei den Athleten eine große Unsicherheit, fehlende Trainingsmöglichkeiten und daraus resultierend eine extrem schwierige Situation. „Auch gegenüber der Öffentlichkeit wäre es ein enorm wertvolles Signal gewesen, den bisherigen Termin aufgrund der aktuellen Lage in der Welt abzusagen“, führte Hörmann in dem Interview aus. Hörmann sind in Krisenzeiten eine klare Kommunikation sehr wichtig und eine entschiedenes Handeln. “Die öffentliche Wahrnehmung des IOC und des gesamten Sports wird nun ganz entscheidend davon geprägt, wie in den nächsten vier Wochen die weiteren Schritte offen kommuniziert und konsequent umgesetzt werden.“
Alfons Hörmann kommuniziert eine Verlegung der Olympischen Spiele um mindestens ein Jahr. Experten prognostizieren, dass auch eine Verlegung auf den Herbst 2020 wegen der Coronavirus Pandemie kein sicherer Termin sei. Hörmann vertritt die Meinung, dass das IOC gut beraten ist, bei der Suche nach einer Lösung die Fachverbände und die Nationalen Olympischen Komitees einzubeziehen.