Die Amerikanerin Elizabeth Wickham ist eine richtige “Schwimmer-Mutter”: 14 Jahre lang hat sie als Freiwillige im Schwimmverein ihrer Kinder mitgeholfen, Geld gesammelt, die Vereinszeitschrift betreut und Wettkämpfe organisiert. Studiert hat sie Journalismus und beruflich engagiert war sie in der PR-, Marketing- und Werbebranche. Ihre Artikel sind in vielen US Zeitungen erschienen, darunter auch in der Los Angeles Times.
Habt ihr jemals den Trainer eurer Kinder in Frage gestellt oder einen Konflikt mit ihm gehabt? Damit meine ich unterschiedliche Arten von Meinungsverschiedenheiten – du bist der Meinung, dein Kind trainiert nicht genug Schwimmtechnik oder dein Kind bekommt nicht genug Aufmerksamkeit oder macht nicht so große Fortschritte wie andere Schwimmer.
Wie wir solche Situationen lösen, kann maßgeblich bestimmen, ob unser Kind davon profitiert oder negativ von unserem Einschreiten beeinflusst wird.
Die nachfolgenden Tipps sind aus meinen eigenen Erfahrungen heraus entstanden – und könnten auch bei Konflikten mit Schullehrern weiterhelfen.
Nummer 1:
Sprich nicht mit deinen besten Freunden aus dem Kreis der Schwimmereltern darüber, auch nicht mit den zweitbesten oder gar jemandem, der einfach in der Nähe ist, wenn du dich über etwas ärgerst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass so ein Gerede die Probleme nicht löst. Das Gegenteil passiert meistens.
Vermutlich wird es viele Ratschläge geben, du wirst unter Druck gesetzt, was zu unternehmen oder du hast andere Eltern unnötig in Aufruhr versetzt, die eigentlich zufrieden gewesen sind.
Nummer 2:
Frag nach einem Treffen mit dem Trainer – sitz nicht herum und verbreite Klatsch – oder schreib gar auf Facebook über deine Gedanken. Pack das Problem direkt an und vereinbare einen Termin. Nicht während des Trainings. Sondern, wenn dein Kind nicht in der Nähe ist. Es ist eher negativ, wenn du während des Trainings mit dem Coach in eine tiefe Diskussion vertieft wärest oder ein Konfliktgespräch und die ganze Trainingsgruppe rätselt, worum es wohl geht. Spekulationen führen dann wieder zu neuem Tratsch usw.
Nummer 3:
Wenn du nicht mit dem Trainer reden möchtest, dann frage jemanden aus dem Vereinsvorstand. Die Menschen, die eine solche Position ausüben, sind auch für die Sorgen der Vereinsmitglieder da. Manchmal lässt sich das Problem vielleicht auf diesem Wege schon lösen – vielleicht hat der Ansprechpartner schon eine Lösung oder Erklärung für dich.
Nummer 4:
Diskutiere deine Unzufriedenheit nicht vor deinem Kind – wenn du möchtest, dass dein Kind dem Trainer weiter vertraut. Kinder sind zuerst ihren Eltern gegenüber loyal. Wenn du den Coach vor deinem Kind kritisierst, dann wird er oder sie denken, der Trainer wäre schlecht – weil gerade jüngere Kinder in “gut” oder “schlecht” denken und die Feinheiten nicht sehen – dass der Trainer ganz viele gute Seiten hat, es aber in einer Sache zwischen den Eltern und ihm eine Meinungsverschiedenheit gibt.
Nummer 5:
Denk nach bevor du etwas unternimmst. Atme erst mal tief durch und wäge die Situation noch mal ab: “Wenn ich jetzt nichts mache, werde ich in einer Woche überhaupt noch an diese Angelegenheit denken? In einem Monat? In der Gesamtsituation – mein Kind liebt das Schwimmen und hat Spaß dabei – helfe ich oder mache ich die Lage schlimmer?” Manchmal ist es besser, den Mund zu halten und Gedanken nicht auszusprechen – so lange dein Kind sich nicht in einer wirklichen Gefahr befindet. Situationen manchmal aus der Distanz zu betrachten und eine neue Perspektive zu gewinnen, reicht vielleicht schon bevor du eine email an den Trainer schickst oder einen Termin vereinbarst.
Courtesy of Elizabeth Wickham
Hier ist der Originalartikel zu finden.
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