Olympiaqualifikation in Heidelberg
- am 3.und 4. April
- Veranstalter: SV Nikar Heidelberg
- OSP Heidelberg (keine Zuschauer erlaubt)
- 50 m Bahn
- FINA approved
- Ausschreibung
- Webseite des SV Nikar Heidelberg
- Meldeergebnis
- Startlisten/Ergebnisse
Vom 1.4. bis 18.04.2021 haben die deutschen Schwimmer die finale Möglichkeit, sich für die Olympischen Spiele 2020/1 in Tokio zu qualifizieren. Die Nominierungskriterien geben vor, dass die erforderlichen Normzeiten zum einen beim finalen Qualifikationshöhepunkt des DSV in Berlin vom 16. bis 18. April erreicht werden können, es aber daneben noch Wettkämpfe in Heidelberg (anstatt Würzburg) am 03. und 04.04., Magdeburg (10./11.04.) und Dortmund (17./18.04.) geben wird. Die Athleten-/innen können sich auch für die EM in Budapest (50 m Bahn, Mai) und die Junioren EM (50 m Bahn) in Rom (Juli) empfehlen.
Startplätze für Tokio sind in 28 Einzeldisziplinen und für sieben Staffeln zu vergeben. Bereits nominiert sind Florian Wellbrock, Sarah Köhler (jeweils 800m und 1500m Freistil), Franziska Hentke (200m Schmetterling), Laura Riedemann (100m Rücken), Marius Kusch (100m Schmetterling), Marco Koch (200m Brust), Philip Heintz (200m Lagen) und Jacob Heidtmann (400m Lagen). über diese Strecken ist somit nur noch 1 Startplatz frei.
In Heidelberg werden viele international erfolgreiche und erfahrene deutsche Schwimmer ihre Form testen und den ersten Angriff auf die Olympianormen starten: Christian Diener zum Beispiel, der Vize-Europameister über 200 Meter Rücken (Berlin 2014) und Finalist der Olympischen Spiele 2016. Oder Fabian Schwingenschlögl, der über 100 m Brust vor zwei Wochen bereits an der Olympianorm kratzte: Beim OSP Einladungswettkampfs in Heidelberg schlug er im Vorlauf nach 1:00,17 Minuten (PB 59,83 Sekunden) an. Mit dieser Zeit kam er ganz nah an die Norm für die Olympischen Spiele heran, die Zeit liegt bei 59,80 Sekunden. Die Nachwuchstalente Zoe Vogelmann und Kim Herkle kamen beim selben Wettkampf mit Altersklassenrekorden ganz nah an die Normzeiten bereits heran.
Jessica Steiger vom VFL Gladbeck ist die deutsche Rekordhalterin über 200 m Brust (2:25,00 Minuten) und die zur Zeit schnellste Deutsche über die 100m Brust (PB 1:07,33 Minuten). In beiden Disziplinen fehlen ihr nur Zehntel, um das Ticket nach Tokio zu lösen, die Normen sind: 2:24,90 Minuten über 200 m Brust und 1:07,00 über die halbe Strecke. Und natürlich ist da noch der Staffelplatz in der 4×100 m Lagenstaffel zu besetzen. Steiger gehört zu den wenigen Brustschwimmerinnen, die auch ausgzeichnete Kraulschwimmer sind, auch über die 100 m Kraul hat sie Chancen, einen Staffelplatz zu bekommen.
Über die 200 m Schmetterling ist der deutsche Rekordhalter Ramon Klenz am Start. Seine Bestzeit von 1:55,76 Minuten liegt unter der Tokio Norm von 1:56,30 Minuten. Auch der zweite deutsche Topschwimmer über diese Strecke, David Thomasberger, ist in Heidelberg am Start. Thomasberger hat eine PB von 1:56,03 Minuten.
Leonie Kullmann hat über 400 m Freistil eine vielversprechende Bestzeit mit 4:08,07 Minuten. Um in Tokyo dabei zu sein, muss sie eine Zeit von 4:07,50 Minuten knacken. Max Pilger gehört zu den schnellsten deutschen Schwimmern über 100 m und 200 m Brust, mit guten Chancen, sich für die EM 2021 zu qualifizieren. Für die olympischen Normzeiten muss er noch ein Schippe drauf legen: PB 100 m Brust 1:00,71 Minuten (Norm: 0:59,80), über die 200 m Brust liegt seine PB aber sogar unter der für Tokio geforderten Norm: PB 200 m Brust 2:09,87 (Norm: 2:09,90). Über 100 m Brust ist auch Melvin Imoudu vom Potsdamer SV interessant, aufgrund der Corona Pandemie sind die Entwicklungen von vielen Nachwuchstalenten in den letzten 12 Monaten nur schwer einzuschätzen.
Jennifer Mensing hat sich trotz ihres “fortgeschrittenen Schwimmeralters”von jungen 35 Jahren entschlossen, die Olympiaqualifikation in Angriff zu nehmen. Sie wird u.a. über die 200 m Rücken starten. Für sie gilt es, unter 2:09,50 Minuten zu bleiben. Diese Zeit hat sie in ihrer Karriere bereits mehr als zehnmal unterboten (PB 2:08,30 Minuten). Ebenfalls über die Rückenstrecke erfolgreich war in den letzten Jahren Nadine Laemmler, jedoch ist die eher Spezialistin über die halbe Strecke mit einer PB von 1:00,56 Minuten. Sie muss die 1:00 Marke erreichen, um sich ihren Traum von der Olympiateilnahme erfüllen zu können.
Über die 100m Freistil sind mehrere Schwimmerinnen im Feld, die eine Chance auf einen Einzelstart in Tokio oder einen Staffelplatz hätten mit Annika Bruhn, Marie Pietruschka, Jessica Steiger und Johanna Roas. Bei den Männern sind mit Josha Salchow und Artem Selin vielversprechende Sprinter am Start. Pietruschka und Bruhn treffen über die 200 m Freistil dann auf Leonie Kullmann. Auch über die 4×200 m Freistil sind Staffelplätze zu vergeben.
Angelina Köhler muss an ihre Bestzeit von 57,85 Sekunden heranschwimmen, um unter der Normzeit von 57,90 Sekunden zu bleiben und zudem gilt es, Deutschlands schnellster Schmetterling zu sein, um sich einen Staffelplatz zu sichern .
Bei den Herren wird es über 100 m Rücken spannend: Ole Braunschweig gegen Marek Ulrich gegen Christian Diener. Auf dem Plan: Einzelstart und Staffelplatz sicher. Die Normzeit für die 100 m Rücken liegt bei 53,70 Sekunden. Diese Zeit konnte bisher nur Ole Braunschweig in 53,66 Sekunden unterbieten. Die Bestzeiten von Ulrich und Diener sind 54,27 bwz. 53,92 Sekunden.
Über 50 m Freistil gilt es für Jessica Felsner: mit einer PB von 24,91 Sekunden ist die Norm von 24,75 Sekunden nicht mehr so weit weg. Das gilt auch für Artem Selin mit einer Bestzeit von 21,83 Sekunden, damit konnte er die Normzeit bereits einmal unterbieten.
Celine Rieder könnte vielleicht die zweite deutscher Schwimmerin werden, die neben Sarah Köhler in Tokio über die 800 m Freistil starten darf, dazu muss sie die Normzeit von 8:30,00 Minuten knacken (PB 8:32,54).
Bis zur finalen Chance in Berlin sind es ab dem Wochenende noch 2 Wochen, man darf gespannt sein, ob sich schon Schwimmer in Heidelberg für Tokio empfehlen können.