Lukas Märtens nach Silbermedaille bei WM: “Das Gefühl ist unbeschreiblich”

by Daniela Kapser 0

June 19th, 2022 Deutsch

2022 FINA WORLD AQUATICS CHAMPIONSHIPS

Einen besseren Start in diese Weltmeisterschaften in Budapest (HUN) hätte sich das deutsche Schwimmteam nicht vorstellen können. Im ersten Finale gab es am Samstag direkt die erste Medaille – Silber durch Lukas Märtens (SC Magdeburg) über 400m Freistil. Der 20-Jährige schlug nach 3:42,85 Minuten als Zweiter an, schneller war an diesem Abend nur Elijah Winnington (AUS) in 3:41,22, Bronze ging an den Brasilianer Guilherme Costa in 3:43,31. Dagegen ging der Vorlaufschnellste Felix Auböck (AUT), im Dezember noch Weltmeister auf der Kurzbahn, als Vierter (3:43,58) leer aus.

“Das Gefühl ist unbeschreiblich. Ich weiß auch noch gar nicht so richtig, was ich sagen soll. Es war ein total gutes Rennen. Am Ende hat man gesehen, dass ein paar Körner noch gefehlt haben, aber ich bin super zufrieden mit der Zeit. Auf so einem Niveau das abzurufen, ist schon eine tolle Sache”, jubelte Märtens nach seinem Silber-Coup.

Noch am Samstagmorgen hatte Weltrekordhalter Paul Biedermann via Instagram allen Athlet*innen viel Erfolg für die laufende WM in Budapest (HUN) gewünscht und dabei explizit auch Märtens verlinkt. Fast so als würde er ahnen, dass dieser nur wenige Stunden später tatsächlich liefern würde. Mit seiner Silbermedaille holte Märtens das erste deutsche Edelmetall auf dieser Strecke seit der Bronzemedaille 2011 in Shanghai (CHN) durch eben jenen Paul Biedermann, in dessen Fußstapfen er damit tritt.

Im Vorlauf am Vormittag war Märtens zuvor 3:45,04 geschwommen, hatte dort aber noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt. Im Finale hielt sich der Magdeburger von Anfang an an der Spitze des Feldes auf, zunächst noch hinter Winnington, ehe er kurz nach der Hälfte des Rennens dann selbst ganz nach vorne ging. Dabei ging Märtens ein enormes Tempo, lag zu diesem Zeitpunkt sogar noch unter Biedermanns Weltrekord. “Es war ein schnelles Rennen von Beginn an. Ich habe es zusammen mit dem Australier schnell gehalten und das hat sich am Ende dann auch ein bisschen gezeigt. Ich wollte nochmal alles reinhauen auf den letzten 50 Metern, aber es ging einfach nicht mehr.” Stattdessen schob sich Winnington dank eines famosen Endspurts – die letzte Bahn absolvierte der Sieger in 26,50 Sekunden – noch am bis dahin führenden Deutschen vorbei, der dennoch überglücklich war mit seinem Ergebnis.

Dass der neue Vizeweltmeister das Potenzial hat, um mit den Besten der Welt mitzuhalten, das wusste man. „Die Trainingsqualität bringt Lukas schon seit langer Zeit. Es ist für uns nichts Neues, dass er dort auch zeitweise stärker ist als Florian (Wellbrock, Anm. d. Red.) bei entsprechenden Serien mit kurzen Teilstrecken“, hatte Trainer Bernd Berkhahn erst diese Woche erklärt. Bislang war es ihm aber nie gelungen, die guten Leistungen aus dem Training auch bei Wettkämpfen umzusetzen. Erst im April dieses Jahres, als Märtens in Stockholm (SWE) 3:41,60 schwamm und damit schneller als jeder andere in der Welt in den vergangenen fünf Jahren, platzte der Knoten. In Budapest gelang es ihm hervorragend, den damit verbundenen Druck des Favoriten abzuschütteln und auf den Punkt genau seine beste Leistung abzurufen. “Der Druck ist jetzt auf keinen Fall weg. Ich habe noch zwei andere Strecken auf denen ich es wissen will. Über die 200 Meter Freistil morgen ist das Feld sehr, sehr hart aber die 800 Meter und 1500 Meter gehe ich nochmal richtig an, vielleicht kann ich ja sogar noch eine Medaille holen.”

Quelle: DSV

 

 

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