Die russische Weltmeisterin über 100 m Brust, Yuliya Efimova, hat einen Dopingtest nicht bestanden – wie die Publikation Sport-Express.ru berichtete, wurde der Fall am Mittwoch (16.03.) in Russland öffentlich bekannt gegeben. Efimova soll positiv auf das seit Anfang des Jahres verbotene Mittel Meldonium getestet worden sein. Die russische Tennisspielerin Maria Sharapova wurde ebenfalls Anfang März auf dieses Mittel positv getestet. Aber was ist eigentlich Meldonium? Laut einem Bericht der FAZ vom 14.03. , will der Hersteller des Präparats Mildronat, das Mittel samt seines Wirkstoffs Meldonium wieder von der Wada-Verbotliste streichen lassen. Dem Bericht der FAZ ist zu entnehmen: “Auch der lettische Biochemiker Ivars Kalvins, der das Medikament zu Sowjetzeiten in den 1970er Jahren entwickelt hat, hält Meldonium nicht für Doping. Vielmehr helfe es Athleten, hohen Belastungen standzuhalten, und schütze den Körper bei Sauerstoffmangel. „Es ist sowohl für Herzpatienten als auch Sportler bestimmt, da bei beiden – nur aus unterschiedlichen Gründen – der Herzmuskel beschädigt wird“, sagte er Zeitung „Neatkariga Rita Avize“. ” Nach dem Fall Scharapova sind noch etwa 100 Athleten, vorwiegend aus Osteuropa, des Dopings mit Meldonium beschuldigt worden. Das Präparat Mildronat ist in Europa nur in den baltischen Staaten registriert und z.B. auch nicht in den USA oder Deutschland.
Im Fall Efimova hat auch der Russische Schwimmverband unabhängig von den Medien bestätigt, dass Efimova positiv auf Meldonium getestet wurde. Yuliya Efimova könnte nun eine lebenslange Sperre drohen, da es nicht ihr erstes Dopingvergehen wäre. 2013 wurde sie positiv bei der Kurzbahn-Europameisterschaft in Herning auf das Steroid Dehydroepiandrosteron (DHEA) getestet – und erhielt vom Russischen Schwimmverband nur eine Sperre von 16 Monaten, so dass sie bei den Weltmeisterschaften in Kasan im Heimatland Russland wieder starten konnte. Bei ihrem ersten Vergehen hatte sie sich angeblich auf die Aussage eines Verkäufers in einem amerikanischen Store verlassen, der meinte, das Nahrungsergänzungsmittel, das sie dort gekauft hatte, sei in Ordnung und nicht auf einer Dopingliste. Efimova nimmt auch zur Zeit wieder an einem Auslandsprogramm des Russischen Schwimmverbandes teil und trainiert in den USA. Nach ihrem ersten Dopingvergehen wurden ihr ein Weltrekord und fünf bei der Kurzbahn EM 2013 gewonnene Medaillen aberkannt. Yulia Efimova steht im Moment auf Platz 1 der Weltbestenliste 2016 über die 100 m Brust.
Der Russische Schwimmverband hat dann nochmals ein offizielles Statement auf seiner Homepage veröffentlicht: Nachfolgend eine ungefähre Übersetzung:
“Der Russische Schwimmverband gibt im Zusammenhang mit Medienberichten, die Yuliya Efimova betreffen, bekannt, dass wir Dokumente von der FINA (Fédération Internationale de Nataion) erhalten haben, die eine momentane Sperre der Athletin von alle Wettbewerben aufgrund eines möglichen Dopingvergehens bestätigen. Um über die Sachverhalte Klarheit zu gewinnen, wird sicher der Präsident des Verbandes, Vladimir Salnikov, mit den Verantwortlichen des FGBU “Vereinigung/Center für Trainingsmaßnahmen der russischen Nationalmannschaften” und mit dem russischen Sportminister treffen. Im September 2015 wurden einige Athleten ins Ausland zu individuellen Trainingsmaßnahmen geschickt. Dies geschah unter der Verantwortung des FGBU unter der Leitung von Sergey Ilyin. Bitte beachten Sie, dass alle offiziellen Informationen zu dem Fall nur auf der offiziellen Webseite des WWV – Russischen Schwimmverbandes veröffentlicht werden.”
Sollte es weitere Neuigkeiten geben, werden wir darüber berichten.
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