Europameisterschaften: Gose, Wellbrock, Märtens führen europäische Bestenlisten an

by Daniela Kapser 0

July 23rd, 2022 Deutsch

Vom 11. bis 17. August finden in Rom die Europameisterschaften der Beckenschwimmer statt, die Freiwasserwettbewerbe finden vom 18. bis 21. August statt.

Mit Isabel Gose, Lukas Märtens und Florian Wellbrock (dessen Teilnahme wegen einer Corona Erkrankung nach der WM noch nicht abschließende feststeht)  stehen drei deutsche Schwimmer/innen auf Platz 1 der europäischen Bestenliste. Knapp 3 Wochen vor Beginn der Wettkämpfe in Rom eine vielversprechende Ausganssituation.

Isabel Gose war in diesem Jahr die bisher schnellste europäische Schwimmerin über 400 m Freistil mit ihrer Zeit von 4.03,47 Minuten, das war der fünfte Platz bei der WM in Budapest im Juni. Vor ihr lagen Schwimmerinnen aus den USA, Kanada und Australien, hinter ihr im Finale ebenfalls keine Schwimmerinnen aus Europa. Isabels Zeit in Budapest war ihre Zweitschnellste hinter ihrer Bestzeit von 4:03,21, geschwommen bei den Olympischen Spielen in Tokio im Vorlauf, im Finale wurde sie Sechste in 4:04,98 Minuten. Über die doppelte Strecke liegt Isabel Gose auf Rang 2 in Europa hinter Simona Quadarella. Diese wurde Dritte bei den Weltmeisterschaften in 8:19,00 Minuten, Gose Sechste in 8:23,78 Minuten. Auch in diesem Finale waren nur zwei europäische Schwimmerinnen vertreten. Über 200 m Freistil kann Isabel Gose mit einer weiteren TOP Platzierung überzeugen, als Vierte in 1:56,82 Minuten hinter Freya Anderson (GBR), Charlotte Bonnet (FRA) und Janja Segel (SLO). Die beste Platzierung bei Europameisterschaften auf der 50 m Bahn errang Isabel 2018 in Glasgow mit Bronze mit der 4×200 m Freistilstaffel. Auf der Kurzbahn gewann sie 2019 Silber über 400 m Freistil und Bonze 2021 über 400 m und 800 m Freistil. Sie ist die deutsche Rekordhalterin über 400 m Freistil auf der 25 m und 50 m Bahn.  Die 20-Jährige sammelt Erfahrung und Medaillen bei internationalen Wettbewerben seitdem sie 16 ist, entwickelt sich stetig weiter und ist bei dieseer EM vielleicht bereit für den Sprung ganz oben aufs Podium.

Ihr Freund und Trainingspartner Lukas Märtens ist in diesem Jahr der europäische TOP Schwimmer über 400 m Freistil. Bei den Weltmeisterschaften in Budapest gewann er Silber hinter dem Australier Elijah Winnington. Märtens schnellste Zeit in diesem Jahr sind 3:41,60 Minuten, eine persönliche Bestzeit. Damit ist er fast zwei Sekunden schneller als der zweitschnellst Europäer, der Österreicher Felix Auböck in 3:43,58 Minuten. Über die 400 m Freistil hat Deutschland mit Henning Mühlleitner und Sven Schwarz noch weitere mögliche Finalteilnehmer über die 400 oder 800 m Freistil im Team, wobei zwar bis zu vier Schwimmer/innen bei der EM pro Nation gemeldet werden dürfen, aber nur zwei in die Halbfinal-Finalläufe vorrücken dürfen. Märtens liegt in Europa über 800 m Freistil auf Platz vier in 7:41,43 Minuten, hinter den Großkarätern Florian Wellbrock, Mykhaylo Romanchuk und Gregorio Paltrinieri, zwei davon trainieren mit ihm in Magdeburg. Swen Schwarz belegt in Europa den achten Platz über 800 m Freistil in 7:46,65 Minuten.

Ganz oben in die europäische Bestenliste trug sich Florian Wellbrock über 800 m Freistil ein, in 7:39,63 Minuten, mit dieser Zeit wurde er Zweiter in Budapest hinter Olympiasieger Bobby Finke und vor Trainingspartner Mykhailo Romanchuk aus der Ukraine. Über 1500 m Freistil hatte kein Schwimmer gegen die Fabelzeit von Gregorio Paltrinieri von 14:32,80 Minuten, in neuem Europarekord und nur ca. 1,8 Sekunden über dem Weltrekord von Sun Yang, bei den Weltmeisterschaften eine Antwort. Paltrinieri gehören nun fünf der zehn schnellsten 1500 m Freistilzeiten. Florian Wellbrock liegt auf Platz 2 in Europa vor Lukas Märtens, auf Platz 6 dann schon Oliver Klemet und auf Platz 8 Sven Schwarz.

Während die deutschen Schwimmer über die Mittel- und Langstrecken in Europa den Ton angeben, sieht es auf den übrigen Strecken nicht so gut aus. Lediglich Anna Elendt, die aber bei der EM nicht startet, steht auf Platz 1 über 100 m Brust mit ihrem deutschen Rekord von 1:05,58 Minuten. Rafael Miroslaw, der aber auch nicht in Rom antritt, liegt auf Platz 7 über die 100 m Freistil mit seinem deutschen Rekord von 47,92 Sekunden. Lucas Matzerath hat es mit seinen konstanten Leistungen bei der WM auf Platz 5 über 100 m Brust in 59,35 Sekunden geschafft, über 50 m Brust ist er Neunter.

Zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren nicht bei einer Europameisterschaft dabei ist Marco Koch, der seit Monaten mit den Nachwirkungen einer Corona Erkrankung zu kämpfen hat.

In den Staffeln belegen die Juniorinnen den zehnten Platz in Europa mit Lisa Finger, Celine Springer, Maya Werner und Nina Jazy. Über 4×200 m Freistil floss in die diesjährige Wertung lediglich die Vereinsstaffel des SV Nikar Heidelberg ein mit einer Zeit von 8:19,42 Minuten, aufgestellt bei den Deutschen Meisterschaften ( Kellie Messel, Zoe Vogelmann, Maya Werner und Marie Brockhaus). Ebenfalls einen Platz in der Bestenliste erreicht der SV Nikar Heidelberg über 4×100 m Lagen in 4:11,89 Minuten (16.). Ob und welche Staffeln in Rom geschwommen werden, ist nicht bekannt.

Bei den Männern ist auf Platz 14 eine Staffel zu finden, die bei den Schweizer Meisterschaften im Juli antrat, mit Mats Ole Eidam, Tobias van Aggelen, Cornelius Jahn und Luca Nik Armbruster. Über 4×200 m Freistil liegt für Deutschland der W98 Hannover auf Platz 14, auch diese Staffel besetzte der DSV bei den Weltmeisterschaften nicht, was aber auch auf die Erkrankung eines Schwimmers zurückzuführen ist. Lediglich über die 4×100 m Lagen kann sich ein Team der Nationalmannschaft vorne platzieren, Fünfte sind mit ihrer Zeit von den Weltmeisterschaften Ole Braunschweig, Lucas Matzerath, Eric Friese und Rafael Miroslaw, wobe die zwei Letztgenannten nicht an den Europameisterschaften teilnehmen, beide trainieren in den USA. Die Freistilstrecke könnte eventuell noch mit Peter Varjasi, die Schmetterlingsstrecke mit Björn Kammann besetzt werden. Einen Start über die 4×200 m Freistil wäre vielleicht mit Lukas Märtens, Poul Zellmann, Henning Mühlleitner und Marius Zobel zumindest mit Finalchancen in Rom dabei.

DSV Team Beckenschwimmen EM Rom 2022:

Frauen: Leonie Beck (SV Würzburg 05), Bente Fischer, Celine Rieder (beide Sport-Union Neckarsulm), Giulia Goerigk (SG Region Karlsruhe), Isabel Gose, Lara Seifert (beide SC Magdeburg), Chiara Klein (Potsdamer SV), Angelina Köhler (Hannover 96), Julia Mrozinski (SC Wiesbaden 1911), Sonnele Öztürk (Wasserfreunde Spandau 04), Zoe Vogelmann, Fabienne Wenske (SV Nikar Heidelberg), Johanna Roas, Nele Schulze, Josephine Tesch  (alle SG Neukölln)

Männer: Ole Braunschweig (SG Neukölln Berlin), Niklas Frach (SV Gelnhausen), Björn Kammann (AMTV-FTV Hamburg), Oliver Klemet, Lucas Matzerath, Sebastian Pierre-Louis (alle SG Frankfurt), Lukas Märtens, Florian Wellbrock, Marius Zobel (alle SC Magdeburg), Henning Mühlleitner  (Sport-Union Neckarsulm), Sven Schwarz, Poul Zellmann (beide Waspo 98 Hannover), Marek Ulrich, Timo Sorgius (beide SSG Leipzig), Peter Varjasi (TB 1888 Erlangen)

 

 

 

 

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