“Flieg Albatros”: ZDF Dokumenation über die Karriere von Michael Groß

by Daniela Kapser 0

July 05th, 2020 Deutsch

Das ZDF hat eine 26-minütige Dokumentation inklusive Interview mit Michael Groß veröffentlicht. Zu finden ist das Videodokument auf der ZDF Seite (ZDF.de).

Die einzigartige Karriere des heute 56-Jährigen dreifachen Olympiasiegers wird in allen Höhen und Tiefen beleuchtet. Und Michael Groß äußert sich offen zu seinem damaligen, etwas umstrittenen, Image  in der Öffentlichkeit – galt er doch als “eigenwillig, unbeugsam, extrem selbstbewusst, als Querkopf”. Dazu sagt er in dem ZDF-Interview, dass er zu Beginn seiner Karriere sehr unsicher war in der Öffentlichkeit. Auf der anderen Seite stand für ihn das Schwimmen immer im Vordergund, so dass er auch mal dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl eine Absage für ein Treffen erteilte – er musste zu einem Wettkampf.

Bei einer Körpergröße von 2,01 hatte Groß eine Spannweite von 2,13 m. Dies bezeichnet er jedoch als Nachteil für das Schmetterlingsschwimmen, weil ihm dadurch einfach ein natürliches Limit für sehr hohe Zugfrequenzen gesetzt war und ihn der vermeintliche Vorteil bei seiner taktischen Rennplanung einschränkte. In den 80er Jahren dominierte er über die 200 m Freistil und 200 m Schmetterling: in den Jahren 1985 und 1986 verbesserte er dreimal den Weltrekord über 200 m Schmetterling (1:57,01, 1:56,65). Seine Zeit von 1:56,24 auf dem Jahr 1986 stand als deutscher Rekord bis 2018, dann unterbot Ramon Klenz in 1:55,76 Minuten diese Bestzeit. Die damalige Weltrekordzeit von Michael Groß hatte bis zu den Weltmeisterschaften 1991 in Perth bestand. Dort nahm SwimSwam Mitbegünder Melvin Stewart dem Deutschen dann die Weltbestzeit ab und wurde Weltmeister.

Über 200 m Freistil stellte Groß in den Jahren 1983/1984 viermal einen neuen Weltrekord auf: 1:48,28, 1:47,87, 1:47,55 und 1:47,44. Den aktuellen Weltrekord hält seit 2009 Paul Biedermann in 1:42,00 Minuten. Michael Gr0ß konnte bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles zwei Goldmedaillen gewinnen, über 200 m Freistil und 100 m Schmetterling. Silber holte er über 200 m Schmetterling und mit der 4×200 m Freistilstaffel. 1998 in Seoul gewann er Gold über 200 m Schmetterling und Bronze mit der 4×200 m Freistilstaffel.

Im Jahr 1985 hielt er vier Weltrekorde  (50 m Bahn): Über 100 m, 200 m Schmetterling und 200 m, 400 m Freistil. Auch über 400 m Freistil hält Paul Biedermann seit 2009 den Weltrekord in 3:40,07 Minuten (2009 wurde in den Hightech-Anzügen geschwommen).

Die Dokumentation zeigt aber auch, dass der coole Michael Groß Nerven hatte, so produzierte er Fehlstarts – in olympischen Finalläufen. In den 80er Jahren waren Fehlstarts beim Schwimmen erlaubt.

Die ZDF Dokumentation zeigt viele Rennen von Michael Groß. Bei den Olympischen Spielen 1984 siegte Gr0ß über 200 m Freistil, der westdeutsche Schwimmer Thomas Fahrner wurde Dritter, die deutsche 4×200 m Freistilstaffel holte sich Silber hinter den USA, beide Staffeln bleiben unter der damaligen Weltrekordzeit. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:47,44 Minuten aus dem Jahr 1984 könnte sich Michael Gr0ß heutzutage noch einen Platz in einer deutschen 4×200 m Freistilstaffel der deutschen Herren bei einer WM oder olympischen Spielen sichern.

Michael Groß war Weltschwimmer des Jahres 1983 und 1985, 1982, 1983, 1984, 1988 wurde er deutscher Sportler des Jahres.

1991 beendete er seine Karrier, 1995 erfolge die Aufnahme in die Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports. Für seine sportlichen Erfolge erhielt er das Silberne Lorbeerblatt. Groß promovierte in Philologie und ist als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Er hat u.a. diverse Bücher veröffentlicht: “Michael Groß: Siegen kann jeder. Jeden Tag die richtigen Fragen stellen. und Michael Groß: Selbstcoaching. Eigenmotivation, Karriereplanung, Veränderung als Chance nutzen und den eigenen Erfolgsweg gehen. ”

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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