Die besten Schwimmer und Rennen der 19. FINA Schwimmweltmeisterschaften

by Daniela Kapser 0

July 01st, 2022 Deutsch

Wer waren die Besten der Besten bei den FINA Aquatics Weltmeisterschaften 2022? Offiziell war Katie Ledecky nach Meinung der FINA die beste Schwimmerin und der Franzose Leon Marchand der erfolgreichste Schwimmer. Und die USA das beste Team, mit einem beeindruckenden Medaillenspiegel. Diesen Meinungen möchten wir uns gerne anschließen, aber auch  andere Leistungen nicht unerwähnt lassen. Nachfolgend der beste Schwimmer und das beste Rennen bei den Männern (SwimSwams Meinung, was meint IHR?):

SwimSwams Bester Schwimmer:  Leon Marchand (FRA)

Leon Marchand war DER Mann der Weltmeisterschaften dank seiner dreifachen Medaillenausbeute.  Wäre der legendäre Michael Phelps nicht gewesen, hätte Marchand mit seinen 4:04,28 über 400 m Lagen eine der beeindruckendsten Schwimmleistungen der Geschichte hingelegt. Mit seiner Siegerzeit avancierte er zum zweitschnellsten Mann EVER, hinter Phelps’ Weltrekord von 4:03,84 aus dem Jahr 2008 und vor Ryan Lochtes 4:05,18 aus dem Jahr 2012.

Leon Marchand war mit einer Bestzeit von 4:09,65 in das Jahr 2022 gegangen und war in 4:11,16 auf dem 11. Platz in der Weltrangliste VOR der WM. Seine Siegerzeit  war also ein großer Durchbruch für Marchand bei den 400 m Lagen. In nur zwei Jahren wird Marchand diesen Wettkampf wahrscheinlich bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris vor heimischem Publikum schwimmen.

Eine 4:04,28 ist eine außergewöhnlich schnelle Zeit, aber Marchand ist erst 20 Jahre alt und was hat er wohl noch im Tank? Wird er den Weltrekord von Michael Phelps knacken? Der Student an der Arizona State University hat gerade seine erste Saison in der NCAA abgeschlossen, in der er unter Phelps’ berühmtem Trainer Bob Bowman trainierte, was eine mögliche Erklärung für seinen kometenhaften Aufstieg über die 400 m Lagen in diesem Jahr ist.

Marchand traf über die 200 m Lagen wiederum auf Carson Foster, den Silbermedaillengewinner über 400 m Lagen. Aber dieses Mal war das Ergebnis etwas knapper. Über die 200 m Lagen schwamm Marchand eine Zeit von 1:55,22 und holte damit seine zweite Goldmedaille bei dieser WM und stellte seinen zweiten französischen Rekord auf. Damit schwamm er zwar nicht ganz so weit nach oben in der ewigen Rangliste wie über die 400 m Lagen, aber er ist damit der sechstschnellste Mann in der Geschichte.

Er kam bis auf 0,04 Sekunden an den 200 IM-Europarekord von Laszlo Cseh heran, der bei 1:55,18 steht, und ist nun weniger als eine Viertelsekunde davon entfernt, die 1:54 zu erreichen. Nur zwei Männer in der Geschichte haben dieses Kunststück vollbracht: Weltrekordhalter Ryan Lochte (1:54,00) und Michael Phelps (1:54,16).

Marchand beschränkte sich in Budapest nicht nur auf die Lagen-Wettbewerbe, sondern startete auch über die 200 m Schmetterling. In den Vorläufen über 200 m Schmetterling begann Leon  Marchand zurückhaltend mit einer Zeit von 1:56,38 und belegte damit den 11. Platz. In der Halbfinalrunde verbesserte er sich um etwa zwei Sekunden auf 1:54,32 und erreichte damit die viertbeste Zeit.  Als es darauf ankam, legte Marchand noch einen Zahn zu und schwamm in 1:53,37 zu einer Silbermedaille und einem neuen französischen Rekord.

Leon Marchands Siege über die Lagenstrecken und das Silber über die 200 m Schmetterling waren eine herausragende Leistung und machten ihn zu unserem Favoriten auf den SwimSwam Titel des besten Schwimmers des Wettkampfs – diese Ehrung erhielt er auch von der FINA.

Lobende Erwähnung

Kristof Milak (HUN): Die Nummer 2 auf der SwimSwam Liste der besten Schwimmer der WM ist der ungarische Weltrekordhalter Kristof Milak. Vor heimischem Publikum verbesserte Milak im Finale über 200 Schmetterling in 1:50,34 seinen eigenen Weltrekord. Er sicherte sich Gold mit einem Vorsprung von mehr als drei Sekunden. Milak gewann außerdem Gold über 100 m Schmetterling mit einer Zeit von 50,14.

Bestes Rennen: Thomas Ceccon (ITA), 100 m Rücken, Finale

Der dritte Wettkampftag bei den Weltmeisterschaften 2022 war ein weiterer Tag mit hochkarätigen Wettkämpfen. Womit niemand gerechnet hatte, war die Niederlage im von Ryan Murphy über 100 m Rücken und noch weniger wurde erwartet, dass der neue Weltmeister der Italiener Thomas Ceccon sein würde. Wobei Ceccon in Tokio 2020 den vierten Platz über 100 m Rücken  belegte und zwei der drei Männer, die vor ihm ins Ziel kamen (Kliment Kolesnikov und Evgeny Rylov), bei der diesjährgen WM nicht dabei waren.

Ceccon schwamm dieses Rennen auf Bahn 5, nachdem er im Halbfinale die zweitbeste Zeit des Feldes erzielt hatte. Der Grieche Apostolos Christou schien kurz davor zu sein, zum ersten Mal die 52,00 zu knacken, nachdem er im Halbfinale eine 52,09 geschwommen war und damit den ersten Platz belegt hatte. Im Endlauf ging jedoch Weltrekordhalter Ryan Murphy in Führung in  25,02 über die ersten 50 Meter. Ceccon wendete nach Murphy in 25,14, vor Christou in 25,31.

Thomas Ceccon jedoch hatte das bessere Finish und schlug in 51,60 Sekunden und neuer Weltrekordzeit vor Ryan Murphy an. Im Finale war Ceccon um eine halbe Sekunde schneller als  Murphy, er verbesserte den Weltrekord von Murphy um 0,25. Thomas Ceccon hatte zu Beginn des Jahres 2021 eine Bestzeit über 100 Rücken von 52,84. Im Jahr 2021 erreichte er eine Spitzenzeit von 52,30, mit der er in Tokio den 4. Platz belegte.

 

 

 

 

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