Am Samstag hat der Deutsche Schwimmverband auf seiner Homepage die Bundeskader für 2020/2021 veröffentlich.
Aufgrund der Coronavirus-Üandemie gab es Sonder- und Ausnahmereglungen, denn relevante Voraussetzungen für Leistungsnachweise wie z.B. internationale Meisterschaften, Qualifikationswettkämpfe und Leistungsdiagnostik-Ergebnisse waren im Jahresverlauf nicht wie geplant gegeben.
Insgesamt wurden bisher 272 Athlet*innen in die verschiedenen Bundeskader berufen, die sich seit der Spitzensporteform in den Olympiakader (OK), den Perspektivkader (PK), den Ergänzungskader (EK), den Teamsportkader (TK) sowie den Nachwuchskader 1 (NK1) unterteilen. Darüber hinaus wurden bisher 212 jüngere Talente zur Unterstützung ihrer sportlichen Entwicklung in Abstimmung mit den Landesverbänden in den Nachwuchskader 2 (NK2) berufen. Bei der Auswahl sind die Kater in Abstimmungen mit dem Geschäftsbereich Leistungssport im DOSB im Vergleich zum Vorjahr erweitert werden. Zudem besteht bei Erfüllung der Kaderbildungsrichtlinien bis zum 31.Dezember 2020 noch die Möglichkeit einer Nachberufung.
Ins Olympiakader (OK) berufen wurden folgende Schwimmerinnen/Schwimmer: Annika Bruhn, Reva Foos, Isabel Gose, Franziska Hentke, Sarah Köhler, Julia Mrozinski, Marie Piertruschka, Laura Riedemann und Jessica Steiger. Drei der neun Damen (Hentke, Gose, Köhler) trainieren in Magdeburg bei Bundestrainier Bernd Berkhahn, bei den Männern kommt mit Florian Wellbrock ein Schwimmer vom SC Magdeburg. Drei der Herren haben die SG Essen als Heimatverein, wobei Marius Kusch in den USA studiert und trainiert. Die Herren des OK sind: Christian Diener, Jacob Heidtmann, Philip Heintz, Marco Koch, Marius Kusch, Rafael Miroslaw, Henning Mühlleitner, Fabian Schwingenschlögl, Florian Wellbrock, Damian Wierling und Poul Zellmann. Bei den Athletinnen ist Isbel Gose die jüngste Schwimmerin, geboren 2002 und Franziska Hentke ist die älteste junge Dame, geboren 1989. Bei den Männern ist Rafael Miroslaw mit 19 Jahren das “Küken”, Marco Koch wurde dieses Jahr 30. Ramon Klenz, der bei den Kurzbahneuropameisterschaften 2019 die Silbermedaille über 200 m Schmetterling holte, ist nicht im OK, sondern im Perspektivkader.
Die Verteilung der Schwimmer im OK: je ein Schwimmer vom Potsdamer SV, Swim-Team Elmshorn, SV Nikar Heidelberg, SG Frankfurt; SH HT Hamburg, SC Magdeburg, zwei Schwimmer von der Neckarsulmer Sportunion und drei Schwimmer SG Essen.
Bei den Schwimmerinnen im OK: je eine Dame von der Neckarsulmer Sportunion, SSG Leipzig, SGH Hamburg, VfL Gladbeck und SV Halle, zwei von der SG Frankfurt (Sarah Köhler trainiert in Magdedburg) und zwei vom SC Magdeburg.
Im Perspektivkader wieder dabei ist Rückenspezialist Marek Ulrich, der seine Karriere zwischenzeitlich schon beendet hatte, ebenso Nadine Laemmler. Artem Selin, geboren 2003, ist der jüngste Schwimmer im PK Aufgebot, Christoph Fildebrandt feierte 2020 seinen 31 Geburtstag. Bei den Damen ist die Verteilung auf die jüngeren Leistungsträgerinnen wie in der Vergangenheit etwas ausgeprägter, Kim Emely Herkle und Zoe Vogelmann wurden 2003 geboren, insgesamt 9 von 16 Schwimmerinnen wurden in den 200er Jahrgängen geboren. Jenny Mensing (Jg. 1986) will es auch in Richtung Tokio 2021 noch einmal wissen.
Drei der 19 Männer des PK trainieren in Neukölln, je zwei bei der SSG Saar Max Ritter , SC Magdeburg und SSG Leipzig, mit Artem Selin (Heimatverein Nübad Flippers) sind es drei Athleten, die in Heidelberg ihre Bahnen ziehen. Die 16 jungen Damen kommen aus der ganz Deutschland, zwei der Talente trainieren bei der Neckarsulmer Sportunion, zwei beim SC Wiesbaden. In den USA am College trainieren eigentlich Anna Elendt und Alexander Kunert.
„Die Kaderzugehörigkeit ist die Grundlage für jede Fördermaßnahme und die Steuerung der Nationalmannschaften. In 2020 standen hierfür mehr als 3 Millionen Euro in der Projektförderung für die komplexen Maßnahmen der Jahresplanung sowie insgesamt fast 2 Millionen Euro für die Individualförderung durch die Sporthilfe und die Spitzensportförderung der Bundeswehr zur Verfügung“, erklärte DSV-Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen.
Im EK (Ergänzungskader) zu finden sind Christian vom Lehn, Johanna Roas, Alexandra Wenk und Lisa Graf, Schwimmer, die in der Vergangenheit sehr erfolgreich waren, aber z.B. aufgrund von Verletzungen nicht an ihre alte Form anschließen konnten.
Aktuell steht der DSV angesichts der Entwicklungen mit den exponentiell steigenden Infektionszahlen in der Coronavirus-Pandemie erneut vor der großen Herausforderung, die für 2020/2021 geplanten Nationalmannschaftsmaßnahmen für die Bundeskaderathlet*innen überhaupt umsetzen zu können. Eine Vielzahl von bisher geplanten Maßnahmen musste trotz bester Konzepte und Planungen in der Taskforce auf den Prüfstand gestellt, teilweise abgesagt oder verschoben werden, um die Gesundheit aller Beteiligten und insbesondere unserer Athlet*innen nicht zu gefährden.
„Auch wenn uns allen schwere Monate bevorstehen, müssen wir versuchen, fokussiert zu bleiben, mit größtmöglicher Flexibilität die Vorbereitungen auf die internationalen Meisterschaften und die Spiele in Tokio angehen. Veränderungen und Anpassungen werden aktuell der stetige Wegbegleiter unserer Sportler*innen sein“, so Kurschilgen.