Olympia 2020: Final-/Halbfinalchancen von Heidtmann, Schwingenschlögl, Märtens

by Daniela Kapser 0

July 23rd, 2021 Deutsch

Olympische Spiele 2020 in Tokio

  • Beckenschwimmen, Samstag 24.07.2021 bis Sonntag 1.8.2021
  • Freiwasserschwimmen, Mittwoch 4.8.2021 bis Donnerstag 5.8.2021
  • Olympic Aquatics Centre, Tokio, Japan
  • Vorläufe im Fernsehen: 12.00 bis 14.40
  • Halbfinal- und Finalläufe im Fernsehen: 03.30 bis 5.20
  • Programm
  • Startlisten
  • Startlisten und Ergebnisse

Die US SwimSwam Kollegen haben sich mit jedem zukünfigem olympischen Rennen in Tokio im Detail beschäftigt und Prognosen über die Medaillenkandidaten und Finalteilnehmern erstellt.

Nun möchten wir auch unseren deutschen Optimismus in die Waagschale werfen und noch neue Aspekte einfließen lassen. Beginnen wir mit den 400 m Lagen der Herren, deutscher Starter am Samstag ist Jacob Heidtmann. Bei den letzten olympischen Spielen wurde er im Vorlauf disqualifiziert. Seine persönliche Bestzeit und den deutschen Rekord von 4:12,08 Minuten stellte er 2015 bei der WM in Kazan auf. In der Vorbereitung auf die verschobenen Spiele im letzten Jahr erreichte er als Qualifikationszeit 4:12,40 Minuten, in 2021  (mit wenig Wettkampfmöglichkeiten) ist seine Bestzeit 4:14,00 Minuten, dies ist Rang 23 der Weltrangliste im Moment. Im Ranking der tatsächlich in Tokio startenden Schwimmer, gelistet mit ihren persönlichen Bestzeiten, kommt er auf Platz 13 (der Russe Illia Borodin nimmt wegen einer Coronaerkrankung nicht an den Spielen teil).

In der Auswahl der US Kollegen ist Jacob Heidtmann nicht im Finale zu finden, das vom SwimSwam Mutterschiff prognostizierte Ergebnis:

 

Platz Schwimmer Land Beste Zeit seit den Olympischen Spielen 2016
1 Daiya Seto Japan 4:06.09 – 2020
2 Chase Kalisz USA 4:05.90 – 2017
3 Lewis Clareburt New Zealand 4:09.87 – 2021
4 Jay Litherland USA 4:09.31 – 2017
5 Ilya Borodin Russia 4:10.02 – 2021
6 David Verraszto Hungary 4:07.47 2017
7 Max Litchfield Great Britain 4:09.62 – 2017
8 Leon Marchand France 4:09.65 – 2021

Anmerkung: die 400 m Lagen werden nur mit Vor- und Endlauf geschwommen, der Endlauf ist am Sonntagmorgen. Wir glauben: Jacob Heidtmann schafft einen neuen deutschen Rekord, bleibt unter 4:12, belegt in der Endabrechnung Platz 11.

Kommen wir zu dem nächsten Einzelrennen am Samstag, den 400 m Freistil der Männer. In der aktuellen Weltrangliste steht Lukas Märtens mit 3:44,86 auf Platz 10 und Henning Mühlleitner mit 3:45,36 auf Platz 12. Für Beide ist es die erste Olympiateilnahme, aber Mühlleitner hat  mehr Wettkampferfahrung auf der interantionalen Bühle als Märtens.

Die SwimSwam Kollegen glauben:

Platz Schwimmer Land Beste Zeit seit den Olympischen Spielen 2016
1 Elijah Winnington Australia 3:42.65 – 2021
2 Gabriele Detti Italy 3:43.23 – 2019
3 Martin Malyutin Russia 3:44.18 – 2021
4 Jack McLoughlin Australia 3:43.27 – 2021
5 Danas Rapsys Lithuania 3:43.36 – 2019
6 Marco De Tullio Italy 3:44.74 – 2021
7 Lukas Märtens Germany 3:44.86 – 2021
8 Kieran Smith United States 3:44.86 – 2021

Lukas Märtens wäre der jüngste Schwimmer im Finale über 400 m Freistil – bei seinen ersten Olympischen Spielen. Dies wäre ein Riesenerfolg im Alter von 19 (geboren 27.12.2001). Wir glauben: Platz 5 bis 8 ist möglich. Henning Mühlleitner hat eine persönliche Bestzeit von 3:45,36 Minuten, aufgestellt im April 2021. Ebenfalls im April schwamm er eine Zeit von 3:45,55. Es könnte für ihn auch für das Finale reichen, dann Platz 8 – zwei Deutsche im Finale wäre ein Riesenerfolg!

Die Goldmedaille über 100 m Brust ist ja eigentlich schon im Vorfeld für ihn bestimmt, Adam Peaty. Eigentlich stellt sich bei Peaty nur die Frage, ob er einen neuen Weltrekord aufstellt. Ein paar Fakten: Peaty nennt die 15, also FÜNFZEHN, schnellsten Zeiten über die 100 m Brust sein eigen. Seine langsamste Zeit in diesem Reigen sind 57,89 Sekunden, sein Weltrekord von 56,88 Sekunden ist somit 1,02 Sekunden schneller als die Zeit des zweitschnellsten Schwimmers ever, Arno Kamminga. 18mal heißt es Adam Peaty, zweimal Arno Kamminga unter den TOP 20. Auf Platz 21 schafft es Michael Andrew in 58,14 Sekunden. Diese drei Schwimmer gehen in Tokio an den Start.

Aus deutscher Sicht ist der deutsche Rekordhalter Fabian Schwingenschlögel dabei und weiterhin Lucas Matzerath. Schwingeschlögls deutscher Rekord sind 58,95 Sekunden, er ist der erste deutsche Schwimmer, der unter 59 Sekunden bleiben konnte. Die Bestzeit von Lucas Matzerath sind 59,42 Sekunden, er ist aber gerade 21 Jahre alt. Unsere Einschätzung: der 29-Jährige Schwingenschlögl (er wird am 15.08. 30 Jahre alt) kommt ins Halbfinale, dort stellt er einen neuen deutschen Rekord auf und wird insgesamt 12. Lucas Matzerath könnte im Vorlauf durchaus eine neue persönliche Bestzeit schwimmen und als 15. noch das Halbfinale erreichen und kommt auf den 15. Platz insgesamt.

Die Tipps der US Kollegen:

Platz Schwimmer Land Beste Zeit seit den Olympischen Spielen 2016
1 Adam Peaty GBR 56.88 – 2019
2 Arno Kamminga NED 57.90 – 2021
3 Nicolo Martinenghi ITA 58.29 – 2021
4 Michael Andrew USA 58.14 – 2021
5 Yan Zibei CHN 58.63 – 2019
6 Ilya Shymanovich BLR 58.29 – 2019
7 James Wilby GBR 58.46 – 2019
8 Anton Chupkov RUS 58.83 – 2020

 

Und dann wird noch eine deutsche 4×100 m Freistilstaffel bei den Frauen am Start sein, sie sind mit der elftschnellsten Zeit gemeldet. Die Staffel wird vermutlich direkt im Vorlauf in der Bestbesetzung starten: Annika Bruhn (53,96), Lisa Höpink (54,65), Marie Pietruschka (54,73) und Hannah Küchler (54,88) starten. Ersatzstaffelschwimmer sind nicht vorgesehen, lediglich Isabel Gose, die aber ein umfangreiches Programm bewältigen muss, würde noch zur Auswahl stehen. Addiert man die Bestzeiten der jungen Damen, kommt eine Endzeit von 3.38,22 Minuten heraus, für die fliegenden Starts können vielleicht noch 1,5 Sekunden abgezogen werden. Um ins Finale zu kommen, müssten sie sich noch etwas steigern, alle im Bereich der Bestzeiten und noch ein kleines bisschen schneller sein, um in einen Bereich von 3:35/3:36 schwimmen. Annika Bruhn würden wir als Schlussschwimmerin ein Zeit um 53,2 Sekunden zutrauen.

Favorit ist Australien. Die schnellsten vier Australierinnen schwimmen Zeiten Emma McKeon 52,19, Cate Campbell 52,43, Madison Wilson 52,76 und Meg Harris 52,92 Sekunden. Mit dem Abzug für die fliegenden Starts kann eine Zeit von 3:28,80 herauskommen, das wäre Weltrekord. Australien könnte die Staffel mit einem Vorsprung von über 2 Sekunden gewinnen. Rein rechnerisch. Die schnellen Mädels belegen Platz 1,2,3 und 6 der aktuellen Weltrangliste. Wer soll sie schlagen?

Die Einschätzung der US Kollegen:

Platz Land
Platz bei der WM 2019
1 Australia 1st
2 Canada 3rd
3 Netherlands 4th
4 USA 2nd
5 Great Britain N/A
6 China 5th
7 Japan 7th
8 France N/A

 

 

 

 

 

 

 

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